Interviews

„Als Kapitän des VfL Bochum in der Bundesliga zu spielen, ist eine Ehre“


28. Juli 2021

Der Franzose Anthony Losilla spielt seit 2014 für den VfL Bochum, seit der Zweitligasaison 2019/20 ist er Kapitän der Mannschaft. (Foto: VfL Bochum 1848)

Am 13. August startet die Fußball-Bundesliga in die neue Saison. Der VfL Bochum 1848 gehört nach elf Jahren Abstinenz wieder zu den 18 besten deutschen Teams. Initiativkreis-Mitgliedsunternehmen Vonovia ist zudem neuer Hauptsponsor des Ruhrgebietsvereins. Im Interview erklärt VfL-Kapitän Anthony Losilla, wie sehr er die Region schätzt.

Anthony Losilla, genannt „Toto“, führt den VfL Bochum 1848 ab dem 14. August als Kapitän aufs Feld. Die erste Partie bestreitet der traditionsreiche Ruhrgebietsverein gegen den VfL Wolfsburg. Der gebürtige Franzose Losilla spielt seit 2014 für die Bochumer. Der zweifache Familienvater bezeichnet das Ruhrgebiet als „zweite Heimat“. Wir haben mit dem 35-Jährigen über sportliche Saisonziele, Talente und Malochertum gesprochen.

Unser großes Ziel ist es, die Klasse zu halten.
Das Initiativkreis-Mitgliedsunternehmen Vonovia SE ist neuer Haupt- und Trikotsponsor des VfL Bochum. (Foto: VfL Bochum 1848)

Anthony Losilla läuft ab Mitte August mit 35 Jahren als Kapitän einer Erstligamannschaft in der deutschen Bundesliga auf den Platz auf. Wie hört sich das für Sie an?
Sehr gut, denn ich habe lange darauf gewartet. Als Kapitän des VfL Bochum in der Bundesliga zu spielen, ist eine große Ehre für mich. Ich freue mich auf die Saison.

Welches Ziel haben Sie sich als Mannschaft für die kommende Spielzeit gesetzt?
Unser großes Ziel ist es, die Klasse zu halten. Das gilt, denke ich, für jedes Team, das aufsteigt. Wir wissen, wie hoch die Qualität in der Bundesliga ist. Alles, was wir in der vergangenen Saison erreicht, müssen wir jetzt noch besser machen, um eine Chance zu haben. Aber diese Qualität können wir als Team abrufen.

Auf welche Partie freuen Sie sich besonders?
Ganz ehrlich: Ich freue mich auf alle Spiele. Für die meisten von uns ist es ein wahr gewordener Traum, in der Bundesliga vor Tausenden Fans aufzulaufen. Natürlich werden Partien wie gegen den FC Bayern München oder Borussia Dortmund besonders werden. Aber wir wollen bei jedem Anpfiff alles dafür geben, dass der Verein und die Menschen, die an ihm hängen, eine geile Saison erleben. Das haben sie verdient.

Tolle Atmosphäre im Vonovia Ruhrstadion

Das Vonovia Ruhrstadion an der Castroper Straße gilt als Schmuckkästchen. Was macht es so besonders?
Es ist ein kleines Stadion mit großer Atmosphäre. Am Spieltag vor einer vollen Ostkurve aufzulaufen, ist großartig. Die Fans geben immer alles, um uns zu unterstützen. Das spürt man als Spieler dann auch auf dem Rasen. Hier in Bochum ist alles familiärer und intimer. Wenn du ein Spiel gewinnst, kannst du das in nicht Corona-Zeiten ganz unkompliziert mit den Fans feiern. Diese einzigartigen Momente wollen wir in dieser Saison wieder erleben. Wir haben es nämlich sehr vermisst, die Erfolge aus der vergangenen Saison, unseren grandiosen Aufstieg, mit anderen zu zelebrieren. Das hat schon wehgetan. Wir hoffen deshalb, dass es wieder viele Menschen in unser schönes Vonovia Ruhrstadion zieht – und Corona es gut mit uns meint.

Profifußballer – war das schon immer Ihr Traumberuf?
Ja, ich habe schon als Kind davon geträumt. Aber der Weg zum Profifußballer ist nicht immer einfach. Nur wenige talentierte Spielerinnen und Spieler erreichen das Ziel. Deshalb war es mir immer wichtig, ein guter Schüler zu sein, um im Zweifel einen alternativen Weg einzuschlagen.

Bei den TalentTagen Ruhr 2021 geht es von Ende September bis Anfang Oktober wieder darum, junge Menschen im Ruhrgebiet dabei zu unterstützen, ihre Talente zu entdecken, zu fördern und mit Blick auf die berufliche Zukunft zu nutzen. Wer ist der größte Förderer in Ihrem Leben?
Meine Familie hat mich immer unterstützt und alles dafür getan, meinen Traum vom Profileben zu erfüllen. Denn es gibt auch schwierige Momente, in denen es mal nicht so gut läuft, und man an sich selbst zweifelt. Genau in solchen Phasen waren meine Familie und meine Freunde meine wichtigste Stütze. Dafür bin ich sehr dankbar.

VfL Bochum 1848 Das Initiativkreis-Mitgliedsunternehmen Vonovia SE ist neuer Hauptsponsor des Fußball-Bundesligisten. Das Wohnungsunternehmen mit Sitz in Bochum wird ligaunabhängig mindestens für die kommenden zwei Spielzeiten auf der Brust des VfL-Trikots zu sehen sein. Vonovia ist seit dem Jahr 2016 Premium-Partner des Clubs. Im November 2020 verlängerten Vonovia und der VfL die Stadion-Namensrechte vorzeitig. Bis mindestens 2026 heißt das traditionsreiche Stadion an der Castroper Straße deshalb Vonovia Ruhrstadion.

FC Schalke 04 ist Mitglied im Initiativkreis Ruhr. Die Stiftung „Schalke hilft!“ ist Förderin des Initiativkreis-Bildungsleitprojekts TalentMetropole Ruhr mit Sitz in Gelsenkirchen-Ückendorf. Aktuell unterstützt „Schalke hilft!“ etwa die TalentWerkstätten für Jugendliche im Ruhrgebiet. Diese wurden als Projekt der Ruhr-Konferenz ausgewählt. Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKFFI) fördert das Vorhaben bis Ende 2021.

Borussia Dortmund 09 ist Mitglied im Initiativkreis Ruhr. Carsten Cramer, Mitgeschäftsführer der Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH, ist Persönliches Mitglied. Er betont: „Wir engagieren uns im Initiativkreis Ruhr, weil wir hier nicht nur unsere Wurzel haben, sondern auch im Verbund mit den anderen Aushängeschildern eine Menge im Sinne der Menschen bewegen können.“

Anthony Losilla schätzt das Ruhrgebiet

Interview im Vonovia Ruhrstadion: Anthony Losilla schätzt das Stadion sehr - und hofft darauf, dass trotz Corona-Pandemie wieder Zuschauerinnen und Zuschauer vor Ort sein dürfen. (Foto: Initiativkreis Ruhr)

Sie sind Franzose, haben auch schon einige Zeit an der Côte d’Azur gespielt. Nun leben Sie seit 2014 Jahren mit ihrer Familie in Bochum. Was bedeutet Ihnen das Ruhrgebiet?
Das Ruhrgebiet ist mir sehr ans Herz gewachsen und erinnert mich an meine französische Heimatstadt Saint-Étienne. Auch dort gibt es dieses Malochertum und jede Menge Menschen, die ihr Herz auf der Zunge tragen – so wie hier. Genau das liebe ich. Deshalb habe ich mich in Bochum auch ganz schnell eingelebt.

Sie könnten sich also auch vorstellen, nach Ihrem Karriereende in der Region zu bleiben?
Auf jeden Fall. Ich lebe sehr gerne mit meiner Frau und meinen Kindern, die hier zur Schule gehen, in Bochum. Natürlich vermisse ich auch meine Familie in Frankreich und schätze meine Heimatregion sehr. Am Ende treffen wir die Entscheidung, was nach der Profikarriere auf mich wartet, gemeinsam. Wir werden sehen, was passiert.

Haben Sie einen Lieblingsort im Ruhrgebiet?
Wir fahren gerne und oft an den Kemnader See und gehen dort spazieren. Das Ruhrgebiet hat wirklich viele schöne Ecken und ist total vielfältig. Genau das macht diese Region meiner Meinung nach auch so besonders.

 

Das Interview führte Jasmin Buck.

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