Interviews
„Die Beteiligung des Publikums im Chat war enorm“
22. April 2020




Am Samstag, 18. April 2020, fand die erste FuckUp Morning Session statt - wegen der Corona-Pandemie kostenfrei als Live-Stream. Der Initiativkreis Ruhr unterstützt das Format im Ruhrgebiet. Wir haben mit Organisator Christian Dasbach über die Premieren-Veranstaltung gesprochen.
Christian, wie lief die erste FuckUp Morning Session ab und wie lautet dein Fazit?
Es war voller Überraschungen. Wie bei allem, was man zum ersten Mal macht, kann die Vorbereitung noch so gründlich und intensiv sein: Es gibt einfach Dinge, die außerhalb der Erwartungen liegen. Mit der Qualität des Events und dem Ablauf bin ich wirklich zufrieden. Das lief nahezu wie geplant und wir haben am Ende viel positives Feedback bekommen. Das Event war in den 8in48 Cyberthon der Stadt Bochum integriert. Dieser lief auch wunderbar – bis zu dem Moment, an dem unser Besucheransturm pünktlich um 11 Uhr morgens auf den Server kam. Wir hatten dann ein paar technische Herausforderungen, die zu einer Verzögerung beim Start führten, und kamen ganz schön ins Schwitzen.
Im Detail: Was lief besonders gut? Und wo ist noch Luft nach oben?
Wir haben besonders viel Wert auf die Technik gelegt. Ton und Video sollten überzeugen. Die Veranstaltung sollte eines unserer Live-Events würdig ersetzen können. Dazu war klar, dass wir nicht auf gängige Tools wie Zoom, Skype oder Hangout setzen konnten. Technisch haben wir also ordentlich aufgefahren, Videografen dabei gehabt und eine Person, die alle Streams zusammenmischt. Das lief wirklich gut. Wir haben Rückmeldungen von Zuschauern, die zu Hause am SmartTV saßen und das Event mit der Familie geschaut haben. Das war genau das, was ich mir vorgestellt habe. Darüber hinaus war die Beteiligung des Publikums im Chat enorm. Wir haben mehr Fragen erhalten als beim Live-Event. Für mich als Moderator ist es so deutlich leichter, Fragen zu bündeln oder sinnvoll aneinanderzureihen. Das hat viel Spaß gemacht und war kurzweilig. Aber: Es ist immer Luft nach oben. Wir wollen immer besser werden, mit dem was wir machen. Es gab eine Menge Learnings und ich habe große Lust, noch mehr raus zu holen.
Du kannst dir also eine weitere digitale Session vorstellen?
Ich bin angefixt. Und ich bin mir sicher, dass es möglich ist, so ein Event online zu einem echten Erlebnis zu machen. Das ist alles eine Frage der Kreativität. Eine Herausforderung ist vor allem, die Sprecher in einen „State“ zu bringen, der dem bei einem Live-Event vor 500 Personen gleichkommt. Denn in eine Kamera zu sprechen, ist etwas ganz anderes und braucht Übung.
Wie viele Leute konntet ihr an den (mobilen) Endgeräten mobilisieren?
Zu Beginn waren es deutlich mehr, als wir erwartet haben. Ein Grund für die technischen Probleme. Als dann alles lief, wir aber leider einige Zuschauer verloren hatten, und die ersten beiden Sprecher fertig waren, konnten wir mehr als 500 Zuschauer zählen.
Wie und mit wem habt ihr die Session technisch umgesetzt?
Die Kurzversion ist: Vom Startup EC3L und Oliver Weimann erhielten wir Zugriff auf ein Videostudio. Es gab vier Standorte, die nach Bochum zu unserem Kooperationspartner, der nerd_force1, reingestreamt haben. Dort wurden die Streams gebündelt und über einen eigenen Server gehostet. Stephan Brökelmann und Odin Holmes von der nerd_force1 haben uns dabei unterstützt.
Wie wichtig ist der Austausch für Startups im Ruhrgebiet in Zeiten von Corona?
Startups sind es in den meisten Fällen gewohnt, remote zu arbeiten. Home-Office ist also kein Problem und technisch keine Herausforderung. Was fehlt, sind die Community-Events und Möglichkeiten, neues Know-how aufzubauen. Dem wollen wir aktuell mit unserer Plattform StartupRemote.de entgegentreten.
Wie kann diese Plattform, bei der sich auch die Gründerallianz Ruhr mit eigenen Inhalten einbringt, dabei helfen, den Austausch in den nächsten Wochen zu forcieren?
Einerseits digitalisieren wir den Content der Expertinnen und Experten – so, dass jede Gründerin und jeder Gründer diesen jetzt sofort digital und kostenfrei abrufen kann. Andererseits planen wir digitale Meetups, in denen wie in Live-Meetups themenbezogen Fragen gestellt und beantwortet werden können.
Review der FuckUp Morning Session
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