Interviews

„Dieser Preis ermöglicht es, ein Netzwerk aufzubauen“


12. Februar 2020

Preisträger Mark Bienk aus Mülheim an der Ruhr spricht über den TalentAward Ruhr 2019 – für ihn „eine große Wertschätzung“

Verleihung des TalentAward Ruhr 2019 (v.l.): Preisträger Mark Bienk mit Talent Sophie Kahlmeyer und Laudator Andreas Osbar, Mitglied des Vorstands BP Europa SE. (Foto: TalentMetropole Ruhr)

Mark Bienk ist MINT-Beauftragter und Projektkoordinator Robotik der Gesamtschule Saarn in Mülheim an der Ruhr. Er entwickelt Netzwerke im Sinne einer programmierten Bildungskette: Studierende der Universität Duisburg-Essen machen Oberstufenschülerinnen und -schüler fit in technischen Disziplinen und vermitteln ihnen das Rüstzeug, um Workshops und Arbeitsgemeinschaften an Mülheimer Grundschulen zu leiten. Für dieses Projekt hat ihm die TalentMetropole Ruhr, Leitprojekt Bildung des Initiativkreises Ruhr, 2019 den TalentAward Ruhr verliehen. Im Interview erzählt Bienk, was er mit dem Preisgeld vorhat, wie die Reaktionen an seiner Schule ausgefallen sind und wie wichtig Talentförderer für das Ruhrgebiet sind.

 

Herr Bienk, was hat sich für Sie mit dem TalentAward Ruhr verändert?
„Ich empfinde es als große Wertschätzung, Träger des TalentAward Ruhr zu sein. Die Auszeichnung hat mir gezeigt, dass ich mit meinem Projekt auf dem richtigen Weg bin. Ich möchte es nun unbedingt weiter ausbauen und noch mehr Schülerinnen und Schüler erreichen. Ich habe mit dem Preis die Möglichkeit erhalten, ein Netzwerk aufzubauen und neue Ideen und Inspirationen zu bekommen. Das ist großartig.“

Wie möchten Sie das Preisgeld von 5.000 Euro investieren?
„Das Preisgeld investiere ich in den Ausbau des Projekts. Einerseits werde ich die bereits vorhandene Ausstattung erweitern, andererseits neue und weiterführende Robotersysteme anschaffen. Auf diese Weise nehmen wir die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe in den Blick. Sie werden intensiv gefördert, damit auch die Lücke zwischen Grundschule und gymnasialer Oberstufe geschlossen werden kann – ganz im Sinne einer durchgehenden Bildungskette im Bereich der Robotik.“

Preisträger Mark Bienk aus Mülheim an der Ruhr. (Foto: TalentMetropole Ruhr)

Wie fielen die Reaktionen an Ihrer Schule aus?
„Die Schülerinnen und Schüler waren stolz, weil sie die Bedeutung des Projekts erkannt haben. Und auch meine Kolleginnen und Kollegen haben sich sehr für mich und unsere Schule gefreut.“

Das Klischee lautet: Technik sei nichts für Mädchen. Was sagen Sie dazu?
„Das stimmt absolut nicht! Meine Erfahrung in Bezug auf Robotik ist eine völlig andere. Wir haben einige Workshops nur für Mädchen durchgeführt und dabei festgestellt: Anfangs stehen sie der Technik oft eher skeptisch gegenüber. Im Laufe des Workshops erkennen sie aber häufig, dass Technik auch Spaß machen kann. Grundsätzlich arbeiten Mädchen im Vergleich zu Jungen langsamer, aber eben auch gründlicher, strukturierter und zielgerichteter.“

Ist der Lehrerberuf für Sie ein Traumjob?
„Ja. Ich bin Diplom-Mathematiker und habe vor meiner Lehrertätigkeit in der Systementwicklung eines großen Versicherungsunternehmens gearbeitet. Ich bin seit 21 Jahren im Schuldienst und habe den Wechsel nie bereut.“

Wie wichtig sind Talentförderer für das Ruhrgebiet?
„Ich halte sie für extrem wichtig. Viele Talente, die es im Ruhrgebiet gibt, werden vom System nicht erkannt und hätten aufgrund äußerer Rahmenbedingungen kaum Zukunftsperspektiven. Erst Talentförderer können diese jungen Menschen entdecken und ihnen Wege aufzeigen und sie motivieren.“

Worauf dürfen sich künftige Preisträger freuen?
„Auf eine tolle Veranstaltung, Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit, einen ordentlichen Motivationsschub sowie die Möglichkeit, sich zu vernetzen, um Projekte voranzutreiben und neue Ideen zu bekommen.“

Weitere Informationen zum TalentAward Ruhr 2020 gibt es hier.

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