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Female Founders Ruhr: eine (digitale) Bühne für Gründerinnen


23. November 2020

Marie Träger (Prinzträger), Janna Prager (Impact Hub Ruhrgebiet GmbH) und Katharina Schmidt (Sperling-Bags) sprachen auf dem ruhrSUMMIT 2020 über ihren Weg zur Female Founderin. (Foto: David Schäfer)

Mehr Frauen Mut zu machen, den Schritt ins Unternehmertum zu wagen - das ist Ziel der Female Founders Ruhr. Am 25. November findet die zweite digitale Runde statt. Mit dabei sind zwei erfolgreiche Gründerinnen aus Essen. Der Initiativkreis Ruhr unterstützt die Veranstaltungsreihe.

Besonders für Frauen ist die Hemmschwelle immer noch groß, die eigene Geschäftsidee Wirklichkeit werden zu lassen und sich dem Risiko auszusetzen, damit vielleicht zu scheitern. Das lässt sich auch statistisch belegen: Laut dem Female Founders Monitor 2020 werden nur etwa 16 Prozent der Startups in Deutschland von Frauen gegründet. Ziel der Female Founders Ruhr ist es deshalb, mehr Frauen Mut zu machen, den Schritt ins Unternehmertum zu wagen. Die Veranstaltungsreihe wurde von Carmen Radeck, Gründerin von Ruhrgruender.de, und Janna Prager, Mitgründerin des Impact Hub Ruhr, ins Leben gerufen und wird vom Initiativkreis Ruhr unterstützt. In so genannten #HowSheDidIt-Sessions stehen Startup-Vertreterinnen im Mittelpunkt, die andere an ihrem Unternehmerinnen-Leben teilhaben lassen.

Am Mittwoch, 25. November, findet die zweite digitale Ausgabe der Female Founders Ruhr statt. Von 19 bis 20.30 Uhr geben Luisa Konga, Gründerin der Bekleidungsmarke YOGA KONGA, und Dr. med. Shabnam Fahimi-Weber, Gründerin des Online-Terminkalenders dubidoc, spannende Einblicke in ihren Startup-Alltag. Britta Dombrowe, die die Startup-Aktivitäten der Initiativkreis Ruhr GmbH verantwortet, betont: „Es ist wichtig, positive Gründungsgeschichten von Frauen auf die Bühne zu bringen, wie es die Female Founders Ruhr tun. Das macht Mut und verändert die öffentliche Wahrnehmung von Frauen in der Wirtschaft. Deshalb unterstützt der Initiativkreis Ruhr das Format.“

Luisa Konga: „Wenn du als Frau Lust hast zu gründen, gründe einfach!“

Unternehmerin, Mutter, Model, Maschinenbaustudentin, Yogalehrerin, Ruhrgebietsfan – Luisa „Isa“ Konga übt viele Rollen aus. 2018 gründete sie mit YOGA KONGA ihr eigenes Label für Yogabekleidung, da sie unter den bestehenden Marken nichts fand, das ihren Ansprüchen gerecht wurde. Wir haben die 30-Jährige zuhause in Essen besucht und sie gefragt, wie ihre Botschaft bei der zweiten digitalen Ausgabe der Female Founders Ruhr lautet:

 


Janna Prager: „Mit den Female Founders Ruhr wollen wir Frauen inspirieren“

Auch beim ruhrSUMMIT 2020 fand eine #HowSheDidIt-Session statt. Katharina Schmidt von Sperling-Bags und Marie Träger von PRINZTRÄGER erzählten, was es braucht, um ein Unternehmen aufzubauen, und wie es sich anfühlt, wenn man plötzlich die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt hat. Janna Prager moderierte das unterhaltsame Format. Wir haben mit Prager, Mitgründerin des Impact Hub Ruhr, über die Ziele der Female Founders Ruhr, digitale Veranstaltungen und die Startup-Szene in der Region gesprochen.

Janna Prager ist beim Impact Hub Ruhr für die Themen Community Management und Kommunikation zuständig. (Foto: Carsten Deckert)

Janna, was ist das Ziel der Female Founders Ruhr?
Wir verfolgen gleich drei Ziele: Erstens möchten wir Gründerinnen eine Bühne geben, da sie bisher auf den meisten Veranstaltungen noch unterrepräsentiert sind. Denn es gibt viele tolle Gründerinnen, die so viel erreicht haben. Ihre Geschichten und Erfahrungen möchten wir mit den Female Founders Ruhr weitergeben. Das zweite Ziel ist es, durch diese Geschichten und Erfahrungen andere Frauen zu inspirieren und aufzuzeigen, dass eine Unternehmensgründung ein Weg sein kann. Die Gründerinnen sind somit Vorbilder, die es „geschafft“ haben. Drittens möchten wir die Frauen untereinander vernetzen.
 

Warum gründen, auch im Ruhrgebiet, nach wie vor mehr Männer als Frauen?
Das kann man so pauschal nicht beantworten. Es gibt viele Gründe: von dem Rollenbild der Gesellschaft, in dem oft Männer zu mehr Risikobereitschaft erzogen werden und Frauen zu mehr Sicherheit, über fehlende Vorbilder und Angebote bis hin zu weniger Finanzierungschancen. Denn Gründerinnen haben es tatsächlich oft schwerer, ein Investment zu bekommen als Gründer. Es gibt also viele Baustellen, an denen gearbeitet werden muss. Hier wollen wir mit den Female Founders Ruhr ansetzen.

Wie steht es deiner Meinung nach um das Startup-Ökosystem Ruhrgebiet?
Es gibt auf jeden Fall eine Menge an Angeboten für Gründerinnen und Gründer – man kann sich die entsprechend interessanten Inhalte und Programme also raussuchen. Für Menschen, die gerade anfangen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, kann das etwas überwältigend sein. Das Ökosystem wächst auf jeden Fall seit Jahren und gewinnt immer mehr an Wichtigkeit, auch überregional. Wir haben hier viele erfolgreiche und innovative Startups aus so vielen Branchen, das ist richtig toll. Ich würde mir noch wünschen, dass städteübergreifend mehr zusammengearbeitet wird und die Themen Nachhaltigkeit und Förderung von Gründerinnen mehr Gewichtung erhält. Da gibt es in einigen Städten schon super Initiativen, aber da steckt noch so viel Potenzial. Wir würden uns freuen, mit dem Impact Hub Ruhr und anderen Partnern dieses Potenzial noch mehr zu heben.

Wie hast du das von der Corona-Pandemie geprägte Jahr bislang beruflich erlebt?
Das Jahr war wegen der Corona-Pandemie auf jeden Fall sehr herausfordernd. Durch die Lockdowns und Kontaktbeschränkungen ist der Booking- und Veranstaltungsbereich bei uns fast zum Erliegen gekommen, was natürlich finanzielle Schwierigkeiten mit sich bringt. Andererseits haben wir inhaltlich dieses Jahr so viele spannende Projekte wie etwa das erste Female Founders ConferenceCamp gemacht – und setzen auch noch weitere um. Wir sind mittlerweile Profis, was digitale Formate angeht, und haben von Weiterbildungen im Bereich Social Entrepreneurship, Female Leadership Workshops, Hackathons und individuelle Workshopgestaltung für unsere Kundinnen und Kunden alles aus dem Home Office durchgeführt. Ich bin sehr stolz auf unser Team. Wir haben uns schnell neu ausgerichtet, eigene Ideen und Formate entwickelt und diese turbulente Zeit gemeinsam gut gemeistert.

Über den Impact Hub Ruhr

Auf 600 Quadratmetern haben die Gründerinnen und Gründer Ulrike Trenz, Benedikt Brester und Janna Prager einen Ort und ein Netzwerk für nachhaltiges Unternehmertum und soziale Innovation im Essener Haus der Technik geschaffen.

Die Community aus Startups, Freelancern und Angestellten kann dort kreativ und produktiv arbeiten. Unternehmen haben zudem ausreichend Platz für Workshops und individuelle Events.

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