Gründerinnengeist made in Bochum: Das sind die Knowbodys


07. September 2022

Carolin Strehmel (links) und Vanessa Meyer wollen mit ihrer Aufklärungs-App Knowbody den Sexualkunde-Unterricht in Schulen ins 21. Jahrhundert befördern. (Foto: IR)

Mit ihrer App Knowbody sind Carolin Strehmel und Vanessa Meyer auf dem besten Weg, den Sexualkunde-Unterricht zu revolutionieren. Auf dem herausfordernden Weg bei der Gründung ihres Startups konnten sich die beiden Gründer:innen auf eines verlassen: ein starkes Netzwerk im Ruhrgebiet. Nach dem Gewinn beim Salon des Créateurs geht es nun in die nächste Phase.

Der Startschuss für Knowbody fiel jedoch noch nicht im Ruhrgebiet, sondern in Friedrichshafen. Dort lernten sich die beiden Gründerinnen im Studium kennen. Kurz vor ihrem Masterabschluss organisierten die beiden eine Veranstaltung im Bereich Social Entrepreneurship. „Ich hatte schon damals ständig irgendwelche Geschäftsideen im Kopf“, erzählt Carolin. Gemeinsam mit Vanessa kam sie dann auf die Idee, eine Sexualkunde-App zu entwickeln. „Aus unserer eigenen Erfahrung und in unserem Umfeld haben wir bemerkt, dass es eklatante Bildungslücken bei der sexuellen Aufklärung gibt und es im Schulunterricht nur unzureichend vermittelt wird.“ Das Ziel: verlässliche und wissenschaftlich aktuelle Informationen zu Sexualität und allen zugehörigen Themenbereichen. Dazu gehören unter anderem Körperbilder, Beziehungen, Diversität oder Verhütung. Die digitalen Lerneinheiten können Lehrer:innen an weiterführenden Schulen in Deutschland aktiv im Unterricht einsetzen. 

 

Lernten sich bereits auf der Uni kennen: die beiden Gründerinnen Carolin (links) und Vanessa. (Foto: IR)

„Während der Masterarbeit haben wir dann schon weiter recherchiert, wo wir die Vision für eine bessere und zeitgemäße sexuelle Aufklärung am besten umsetzen können. Mit der Idee einer Sexualkunde-App waren wir ja erst einmal nicht ortsgebunden. Deshalb haben wir gezielt nach geeigneten Förderprogrammen und nach einer passenden Gründungslandschaft gesucht und schließlich in NRW und im Ruhrgebiet gefunden“, sagt Carolin.

Los ging es 2020 mit dem NRW-Gründerstipendium, das den beiden eine einjährige Förderung ermöglichte. Zunächst noch in Carolins Heimatstadt Lüdenscheid, fiel dann die Wahl für den Gründungsstandort auf das Ruhrgebiet. Carolin und Vanessa wurden in das Programm des Bochumer Startup Inkubators WerkX aufgenommen, das erfolgsversprechende Gründer:innen ein halbes Jahr lang auf ihrem Weg zur Marktreife unterstützt.

„In der anfänglichen Pandemiezeit war es noch gar nicht so leicht, ein Netzwerk aufzubauen“, sagt Carolin. „In den letzten Monaten haben wir dann aber gemerkt, was für tolle Möglichkeiten das Ruhrgebiet noch bietet.“ Auch über das Förderprogramm beim WerkX hinaus blieben die beiden Gründer:innen mit den Bochumern in Kontakt und lernten dadurch auch die Netzwerkveranstaltungen des Initiativkreises Ruhr kennen. „Sich mit anderen Gründerinnen zu vernetzen und sich über die Herausforderungen beim Gründen auszutauschen, hilft uns total“, erzählt Vanessa. 

Und mit der ein oder anderen Herausforderung mussten auch Carolin und Vanessa bereits umgehen. Insbesondere die unterschiedliche Schullandschaft in den einzelnen Bundesländern macht es den „Knowbodys“ nicht leicht. Doch kein Grund, die Köpfe in den Sand zu stecken. Ganz im Gegenteil: In der Pilotphase, die von Februar bis August 2022 lief, konnten die beiden bereits 62.000 Downloads registrieren. Und das war nicht die einzige Erfolgsmeldung in diesem Jahr: Beim Salon des Créateurs erhielten sie im Frühjahr Designleistungen im Wert von 5.000 Euro. Bei dem Wettbewerb der Design Metropole Ruhr und der Gründerallianz Ruhr kommen Startups und Designbüros zusammen, um schon in der Entwicklungsphase des Produkts gestalterisch tätig zu werden. Nun beginnt ab dem 8. September die nächste Phase mit einer Crowdfunding-Kampagne, die zur Fertigstellung der App und Entwicklung weiterer Lerneinheiten dienen soll.

Diesen Beitrag

Auf Social Mediateilen

Bleiben Sie immer gut informiert