SERIE
Die Besten im Westen
Berichte
Hallo, große Schwester!
12. Mai 2021




Junge Menschen wollen sich einbringen. Sie gehen dorthin, wo sie das können, um selbst Treiber des Wandels zu sein. Das Ruhrgebiet bietet ihnen einen solchen Mehrwert. In unserer Serie „Die Besten im Westen“ stellen wir junge Persönlichkeiten aus unserem Netzwerk vor, die für individuelle Erfolgsgeschichten stehen. Diesmal im Fokus: Lena Classen, Mitglied im Jungen Initiativkreis Ruhr, und ab Mitte Mai als „große Schwester“ im Rahmen eines Mentorenprogramms unterwegs.
„Seine Freunde kann man sich aussuchen, seine Familie nicht". Dieser Weisheit aus dem Volksmund würde Lena Classen wahrscheinlich nicht zustimmen. Nicht nur, dass die 29-Jährige ihre Verwandtschaft über alles liebt. Sie knüpft außerdem gerade weitere Familienbande und guckt dabei „neue Geschwister“ aus. Denn: „Große Schwester sein für junge Ruhrgebietler“ – das hat Lena Classen sich vorgenommen. Und zwar für solche, die Unterstützung dabei brauchen, im Job Fuß zu fassen.
Lena Classen macht das zusammen mit anderen Mentorinnen und Mentoren in einem Programm des Jungen Initiativkreis Ruhr. „Wir wollen ganz individuell und langfristig helfen“, sagt sie über die Zielsetzung des neuen Vorhabens. „Die Menschen meiner Generation sind angekommen im Job. Manche im Übrigen vielleicht auch in einem Beruf, den sie sich früher nicht vorgestellt hätten. Jedenfalls sind wir dankbar dafür, dass wir gewisse Wege gehen konnten und möchten nun andere junge Leute ein Stück weit an die Hand nehmen.“ Der digitale Kick-off zum Programm findet am 12. Mai statt. Ein halbes Jahr lang wollen die jungen Nachwuchskräfte aus unterschiedlichen Branchen die Studierenden im Ruhrgebiet auf ihrem Weg ins Berufsleben unterstützen - und damit unbedingt den so genannten Braindrain in der Region verhindern, so Classen. Denn: Die Fachkräfte im Jungen Initiativkreis Ruhr lieben „ihr" Ruhrgebiet - und möchten viele andere junge Menschen von den Vorzügen der Region überzeugen.
Die Menschen meiner Generation sind dankbar dafür, dass wir gewisse Wege gehen konnten und möchten nun andere junge Leute ein Stück weit an die Hand nehmen.




Um jüngeren Menschen dabei zu helfen, ihren Weg zu finden, braucht es manchmal jemanden, der nur ein paar Jahre älter und entsprechend nah dran ist, meint Lena. Wie die „große Schwester“ oder der „große Bruder“ eben. Eltern könnten das nicht immer leisten, hat sich doch zu Zeiten, als sie ihre Talente zum ersten Mal „verkaufen“ mussten, vieles geändert. „Meine Eltern haben mich unterstützt, wo sie nur konnten. Dennoch hätte ich mir manchmal jemanden gewünscht, der näher dran ist und sich den aktuellen Herausforderungen gerade erst gestellt hat. Schließlich haben meine Eltern ihre Bewerbungen noch auf Papier verschickt“, sagt Lena Classen.
Der Junge Initiativkreis Ruhr will Ratgeber sein
Diese Rolle will sie nun also für andere übernehmen. Rat geben, Türen öffnen. Und motivieren. Denn neben der praktischen Unterstützung soll sich ihr Mentee vor allem inspiriert fühlen, sich etwas zuzutrauen. An die Unsicherheit, wie es nach dem Studium weitergeht, kann Lena sich nämlich noch gut erinnern. „‘Du wirst einen guten Job finden‘ – von außen sagt sich das immer so leicht, aber innen sieht es ab und zu eben anders aus. Wenn ich vermitteln kann, dass ich diese Phase gut kenne und rückblickend sehr zufrieden bin mit allen Entwicklungen, hilft das dem Einen oder Anderen vielleicht.“
Meine Eltern haben mich unterstützt, wo sie nur konnten. Dennoch hätte ich mir manchmal jemanden gewünscht, der näher dran ist und sich den aktuellen Herausforderungen gerade erst gestellt hat.




Und welches Rezept hat ihr letztlich geholfen, diese Hürde zu überwinden? „Zum einen der Zuspruch von zu Hause und dass ich auf einzelnen Stationen tolle Erfolge mitnehmen konnte.“ Ehrliches Feedback sei besonders wichtig. „Wenn man gespiegelt bekommt, dass man gut ist in dem, was man tut, dann baut man auch das nötige Selbstbewusstsein auf.“ Am Ende ist man dann erfolgreich im Job, wenn er Spaß macht – davon ist Lena felsenfest überzeugt. Sie selbst hat ihre Berufung in der Kommunikation gefunden und arbeitet heute beim Essener Energiekonzern STEAG. Das Salz in der Suppe ist für sie die große Vielfalt, die ihre Arbeit mit sich bringt. „Ich mache Konzeptionen, manage Projekte, plane Events und schreibe Texte. Diese Mischung macht mir großen Spaß!“ Die Stelle hat sie auch ihrem Einsatz zu verdanken, den sie schon im Nebenjob während des Studiums gezeigt hatte. „Man sieht sich immer zweimal im Leben. Und wenn man sich gut macht, bringt das nicht nur Spaß. Es lohnt sich dann auch“, resümiert sie.
what if war Startschuss für das Mentorenprogramm
Im Ruhrgebiet sieht sie große Chancen auf derlei aufregende Jobs. „Hier gibt es viele spannende Arbeitgeber“, sagt sie mit Überzeugung. Gerade junge Leute hätten viele Optionen, sich etwas aufzubauen. Das ist aber für sie bei Weitem nicht der einzige Pluspunkt der Region. „Es ist echt abwechslungsreich. Man hat viele Städte um sich herum, man hat aber ebenso viel Grün. Man hat Altstädte, Innenstädte, aber genauso Parks, Wälder und Felder. Und das alles nah beieinander – das finde ich total cool“, schwärmt sie. Die Mischung macht es also auch hier. „Mir kommt das auch bei meinem Hobby zugute“, erzählt Lena. „Ich spiele Basketball“, verrät sie, „und ich liebe es, meine Freizeit mit meiner Mannschaft in den Sporthallen zu verbringen.“ In „normalen“ Zeiten machen diese Stunden einen großen Teil ihrer Feierabende und Wochenenden aus. Dabei kommt ihr zugute, dass sie in einer sportbegeisterten Region lebt. „Weil es im Ruhrgebiet vergleichsweise viele Damenmannschaften gibt, müssen wir häufig nicht weit fahren.“
Netzwerk für ein junges Ruhrgebiet
Der Junge Initiativkreis Ruhr (JIR) setzt sich als Botschafter für ein junges Ruhrgebiet ein. Seit seiner Gründung 2016 ist der Leitgedanke des Thinktanks, der sich aus Fach- und Führungskräften der Unternehmen des Initiativkreises zusammensetzt, jungen Menschen Perspektiven aufzuzeigen.
Gemeinsam mit byondX hat der JIR das digitale Event what if... work is passion ins Leben gerufen. Das innovative Format fand erstmalig am 18. März 2021 statt, konnte kostenlos gestreamt werden und war ein voller Erfolg. Bei der Veranstaltung für Studierende kamen Menschen um die 30 mit unterschiedlichen Lebenswegen und Berufen zu Wort.
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