Interviews

International School Ruhr freut sich auf ersten Digital Open Day


28. Januar 2021

Der Tag der Offenen Tür an der International School Ruhr findet am Samstag, 30. Januar 2021, wegen des Lockdowns zum ersten Mal digital statt. Geschäftsführerin Claudia Beckmann berichtet, wie der Open Day abläuft, welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind und wie sie die Stimmung an der Essener Privatschule aktuell einschätzt.

Geschäftsführerin Claudia Beckmann legt gemeinsam mit einem Team aus internationalen Lehrkräften Wert auf eine akademisch hochwertige Ausbildung. (Fotos: International School Ruhr)

Wegen des Lockdowns findet der Tag der Offenen Tür an der International School Ruhr am Samstag digital statt. Wie läuft der Tag ab und worauf dürfen sich Eltern und Kinder, die sich informieren möchten, besonders freuen?
Unser Tag der offenen Tür am Samstag, 30. Januar, ab 9.20 Uhr ist im wahrsten Sinne des Wortes offen für jeden, der sich für unser national und international anerkanntes Bildungsangebot interessiert: für Eltern, deren Kinder bereits an der International School Ruhr sind, und die gerne ein paar tiefergehende Informationen zu unseren Angeboten bekommen wollen. Für Eltern, die sich gerade nach einer Alternative zum staatlichen Schulsystem umsehen und uns leider gerade nicht persönlich besuchen können – im Februar ist ja die Deadline zur Anmeldung an den weiterführenden Schulen. Aber auch für Eltern, die gerade in Deutschland angekommen sind oder planen, nach Deutschland umzuziehen, zumeist aus beruflichen Gründen. Analog zu einer Digitalkonferenz haben wir unser Angebot auf verschiedene Sessions aufgeteilt, die einzeln gebucht werden können und teils auch parallel stattfinden. So kann jeder genau in das spezifische Thema eintauchen, das ihn besonders interessiert. Wir bieten Sessions zu unserer weiterführenden Schule an, unseren Secondary Years (von Klasse 6 bis 12), zur Grundschule (1. bis 5. Klasse), zu unseren Early Years (von 3-5 Jahren) sowie zu unseren Programmen und Lehrmethoden. Ganz besonders interessant ist mit Sicherheit die Session über „Autonomes Lernen“, weil wir uns da schon sehr von vielen staatlichen Schulen unterscheiden. Unser Schülerinnen und Schüler lernen von Anfang an, Verantwortung für ihr eigenes Lernen zu übernehmen, das hilft ihnen in Zeiten des Online-Learnings zum Beispiel ungemein, da sie es gewohnt sind, sich selbst zu strukturieren und sich eigenständig Ziele zu setzen.

Wir werden unser Bestes geben, einen möglichst authentischen Einblick in unsere Schule zu vermitteln.
Die International School Ruhr ist eine englischsprachige Ganztagsschule.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Digitaler Tag der Offenen Tür Ihrer Meinung nach?
Auch wenn die momentane Lage und der aktuelle Lockdown jeden Einzelnen von uns vor große Herausforderungen stellen, versuchen wir, auch hier das Positive zu sehen. So geben uns die digitalen Medien zumindest die Chance, auch weiterhin miteinander zu kommunizieren, uns zu sehen und uns auszutauschen. Das nutzen wir jetzt für unseren ersten digitalen Open Day am Samstag. Theoretisch kann sich jeder ohne großen Aufwand direkt von zu Hause mit uns verbinden – wo auch immer auf der Welt er sich gerade befindet –, um mehr über unsere Schule zu erfahren, unser Kollegium und mich kennenzulernen und wichtigen Fragen zu stellen. Damit wir niemanden langweilen, haben wir die Sessions passgenau zugeschnitten, sodass jeder auch nur das hört, was ihn wirklich interessiert. Es ist sozusagen eine sehr effiziente Art und Weise, um an alle wichtigen Informationen zu kommen, und man befindet sich direkt in einer Gesprächssituation. Die Nachteile einer digitalen Veranstaltung liegen natürlich auch auf der Hand. Kommunikation läuft ja nicht nur über das gesprochene Wort, ganz wichtig ist auch die Körpersprache, was zwischen den Zeilen gesagt wird und wie man die Atmosphäre wahrnimmt. Das lässt sich schwer eins zu eins via Screen übermitteln. Wir werden aber dennoch unser Bestes geben, einen möglichst authentischen Einblick in unsere Schule zu vermitteln.

Soziales Engagement ist Teil des Lehrplans an der International School Ruhr. Zu Weihnachten durften sich deshalb 70 bedürftige Kinder über besondere Weihnachtsgeschenke freuen: ausgesucht und verpackt von den Schülerinnen und Schülern der internationalen Ganztagsschule. Partner der Aktion war der Round Table Essen-Süd.

Wie ist aktuell die Stimmung an Ihrer Schule?
Ich spreche viel mit meinem Team über die aktuelle Situation, und wir sind uns alle einig, dass das normale Leben gerne bald wieder losgehen dürfte. Für mich ist die Schule einer der sozialsten Orte, an dem es nicht nur um reine Wissensvermittlung geht, sondern auch besonders um das soziale Lernen im täglichen Miteinander – zwischen Schülerinnen und Schülern mit Lehrkräften, zwischen Schülerinnen und Schülern untereinander und innerhalb ihrer Klassen oder auch klassenübergreifend. So lange uns aber noch die Hände gebunden sind und wir nicht zum Präsenzunterricht zurückkehren dürfen, versuchen wir das Beste aus der momentanen Lage zu machen. Wir haben ja auch eine Vorbildfunktion und wollen unsere Community so gut wie möglich vor dem Virus schützen. Was mich wirklich stolz macht, sind unsere Lehrerinnen und Lehrer, die Anfang letzten Jahres unser Home-Learning-Konzept implementiert haben, das alle Fächer umfasst – auch Sport und Musik – und an dem wir immer weiter feilen. Uns kam es da sehr zugute, dass wir auch vorher im Unterricht regelmäßig mit Online-Lernplattformen gearbeitet haben, so mussten sich die Schülerinnen und Schüler gar nicht so sehr umstellen. Das soziale Miteinander versuchen wir durch tägliche Video-Meetings mit der ganzen Lerngruppe herzustellen, deshalb bieten wir sogar in der Vorschule täglich zwei Video-Gruppen-Sessions an. Was mir besonders auffällt, ist, dass viele unserer Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Monaten einen riesigen Sprung gemacht haben und noch viel selbstständiger geworden sind, das macht mich ebenfalls sehr stolz. Und auch auf unsere Eltern bin ich stolz, die teilweise über sich hinauswachsen, um ihre Kinder und uns tatkräftig zu unterstützen - und das zusätzlich zu ihren weiteren Tätigkeiten nebenbei.

Was mir besonders auffällt, ist, dass viele unserer Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Monaten einen riesigen Sprung gemacht haben und noch viel selbstständiger geworden sind.
Viele schöne Regenbogen-Bilder malten die Kinder der Vor- und Grundschule der International School Ruhr in Essen im ersten Lockdown 2020.

Haben Sie das Gefühl, dass die digitale Infrastruktur an Ihrer Schule ausreicht?
Glücklicherweise sind digitale gestützte Lehrmethoden ein Teil unseres Schulkonzepts. Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf das Leben im 21. Jahrhundert vorbereiten, und dazu gehört auch, dass sie verantwortungsvoll mit den digitalen Medien umgehen können. Unsere Schülerinnen und Schüler lernen bei uns verschiedene online-basierte Lernplattformen kennen, mit denen dann regelmäßig im Unterricht gearbeitet wird. In der Vorschule und der Grundschule, den Primary Years, arbeiten wir zum Bespiel mit der digitalen App „Toddle“, die wie ein soziales Lern-Netzwerk funktioniert. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern können hier Bilder und Videos teilen, Likes vergeben, Beiträge kommentieren und so in Echtzeit Lerninhalte abrufen und sich über Lernfortschritte informieren. Auch ist bei uns sichergestellt, das jedes Kind ein eigenes Device zur Verfügung hat. Sie können sowohl ihre eigenen Geräte nutzen oder auf die iPads und Laptops der Schule zurückgreifen.

Welche Lehren kann das Ruhrgebiet mit Blick auf das Bildungssystem Ihrer Meinung nach aus Corona ziehen?
Meiner Meinung nach zeigt die aktuelle Lage sehr deutlich auf, wo die Schwächen unseres Bildungssystems liegen, das schließt natürlich auch das Ruhrgebiet mit ein. Niemand kann und sollte es sich leisten, sich der Digitalisierung zu verschließen. Wahrscheinlich wäre es deshalb von Vorteil, hier bereits bei der Ausbildung der Lehrkräfte anzusetzen, um sie im Digitalen fit zu machen. Und dann die Infrastruktur zu schaffen, dass jedes Kind die Möglichkeit hat, auf ein digitales Gerät zuzugreifen. Sonst passiert das, was wir gerade schmerzlich erfahren, dass zum Beispiel sozial benachteiligte Kinder durchs Raster fallen. Ich finde, unsere Kinder sollten bestmöglich auf eine global orientierte Welt vorbereitet werden und sollten im besten Falle sogar den Drang entwickeln, diese Welt aktiv mitgestalten zu wollen. Deshalb sehen wir unsere Schülerinnen und Schüler als die (Startup)Gründer von morgen und wollen ihnen dafür das komplette Rüstzeug mitgeben – vom selbstbestimmten Lernen bis zum digitalen Know-how.  

Über die International School Ruhr

Die International School Ruhr wurde 2010 dank einer großzügigen Privatspende von Dr. Jürgen Großmann, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der RWE AG, sowie mit tatkräftiger Unterstützung des Initiativkreises Ruhr in der Villa Koppers am Moltkeplatz 61 eröffnet.

Die staatlich anerkannte Ergänzungsschule mit angeschlossenem Kindergarten bietet ihren Schülerinnen und Schülern eine Ausbildung nach dem weltweit anerkannten „IB- und Cambridge-Standard“ bis hin zum Internationalen Abitur. Aktuell besuchen rund 150 Schülerinnen und Schüler aus 27 Nationen die International School Ruhr.

Tag der Offenen Tür

Die International School Ruhr lädt alle (zukünftigen) Familien ein, am ersten virtuellen Open Day am Samstag, 30. Januar 2021, ab 9.20 Uhr teilzunehmen. Es sei für interessierten Eltern eine gute Gelegenheit, noch mehr über unsere die Einrichtung zu erfahren und sich trotz Lockdowns für eine Schule zu entscheiden, betont Geschäftsführerin Claudia Beckmann.

Die International School Ruhr bittet alle interessierten Eltern, sich vorab zu registrieren und alle Sessions im Voraus zu buchen. Das entsprechende Formular gibt es unter https://www.is-ruhr.de/events.

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