Interviews

Mentoring auf Augenhöhe


26. Oktober 2021

Mentee Esra Girkin aus Duisburg hat das Mentoring mit Michael Müller vom Jungen Initiativkreis Ruhr dabei geholfen, berufliche Ängste zu überwinden. (Fotos: Initiativkreis Ruhr)

Esra Girkin studiert in Duisburg im achten Semester Wirtschaftsingenieurswesen. Aktuell schreibt sie ihre Bachelorarbeit. Über das Talentscouting an ihrer Universität ist sie auf das Mentorenprogramm des Jungen Initiativkreises Ruhr aufmerksam geworden, hat sich beworben und wurde ausgewählt. Ihr Mentor Michael Müller (31), Account Manager bei Materna Information & Communications SE, hat die 23-Jährige in den vergangenen sechs Monaten bei allen Fragen rund um den Berufseinstieg unterstützt. Ein Fazit als Doppel-Interview:

Esra, was hat dir die Teilnahme am Mentorenprogramm des Jungen Initiativkreises Ruhr gebracht?
Unglaublich viel. Ich habe in den sechs Monaten wertvolle Impulse bekommen und mich auch persönlich weiterentwickelt. Mein Mentor Michael hat mich direkt zu Beginn des Programms darin bestärkt, meinen Master in Wirtschaftsingenieurswesen an der Universität Duisburg-Essen zu machen. Das hat mir sehr geholfen. Die ersten Prüfungen habe ich schon jetzt im Bachelor-Studium absolviert. Besonders gefallen hat mir, dass wir unsere gemeinsame Zeit ganz individuell gestaltet haben.

Michael, welches Fazit ziehst du als Mitglied im Jungen Initiativkreis Ruhr aus der Premiere des Programms?
Mir haben das Mentoring und die gemeinsame Zeit mit Esra einfach unglaublich viel Spaß gemacht. Für meine Mentee war es wichtig, Einblicke in die Berufswelt zu bekommen. Dabei habe ich sie gerne unterstützt. Warum ist Controlling für Unternehmen wichtig? Was bedeutet es, im Vertrieb zu arbeiten? Wie sieht ganz konkret mein Arbeitstag als Account Manager bei Materna aus? Über solche Fragen haben wir in unseren Treffen, die zwei Mal im Monat stattfanden, gesprochen. Esra hat das sehr geholfen. Und ich konnte meinen Job auf diese Weise auch noch einmal reflektieren. On top habe ich von Esra viel über Bauingenieurwesen erfahren und selbst dazugelernt. (lacht)

Esra Girkin studiert in Duisburg im achten Semester Wirtschaftsingenieurswesen.

Esra, was war dein Highlight?
Ich habe das Mentoring insgesamt als sehr bereichernd empfunden. Einblicke in ganz unterschiedliche Berufsbilder zu bekommen und mich mit jungen Fach- und Führungskräften aus der Region auf Augenhöhe auszutauschen ist ein echter Mehrwert. Meine Eltern sind keine Akademiker. Obwohl sie mich schon immer auf meinem Weg unterstützt haben, können sie mir bei vielen Fragen – zum Beispiel, ob ich später eher im Bereich Projektmanagement oder Controlling arbeiten möchte, – nicht weiterhelfen. Ein Gewinn war für mich der zusätzliche Austausch mit Mentorin Dr. Ellen Rettig vom TÜV Nord. Sie hat mich inspiriert, über eine Promotion nachzudenken. Vor dem Mentorenprogramm hatte ich keine Vorstellung davon, welche Vorteile ein Doktortitel mir in meinem Beruf bringt. Als junge Frau aus dem Ruhrgebiet mit Schwerpunkt Maschinenbau sehe ich jetzt, dass es mir den Einstieg in die Berufswelt erleichtern könnte. Deshalb denke ich nach meinem Master auf jeden Fall darüber nach.

Michael, warum ist das Mentorenprogramm des Jungen Initiativkreises Ruhr so wichtig?
Weil es jungen Leuten einen offenen, praxisbezogenen Einblick bietet. Ich hätte ein solches Angebot als Student gerne selbst gehabt. Heute kann ich sagen, dass ich auch Glück hatte, einen Job zu finden, der zu mir passt und der mir Spaß macht. Der Netzwerkgedanke und die Möglichkeit, sich sowohl mit seinem direkten Tandempartner als auch mit anderen Mentorinnen und Mentoren auszutauschen, ist für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger sehr wertvoll. Wir wollen gerne der große Bruder oder die große Schwester für die Nachwuchskräfte von morgen sein.

Junger Initiativkreis plant zweite Auflage für 2022

Esra, warum sollten Studierende teilnehmen?
Die Vorteile liegen auf der Hand: Bei dem Mentorenprogramm geht es um Weiterbildung, Netzwerken, Spaß haben. Die Mentorinnen und Mentoren arbeiten in Top-Firmen im Ruhrgebiet und geben exklusive Einblick in die verschiedenen Unternehmensbranchen und -kulturen. Mich hat das vorangebracht – und darin bestärkt, nach meinem Studium für den Job im Ruhrgebiet zu bleiben. Denn ich schätze es hier sehr.

Das Netzwerk

Der Junge Initiativkreis Ruhr setzt sich als Botschafter für ein junges Ruhrgebiet ein. Seit seiner Gründung 2016 ist der Leitgedanke des Netzwerks, das sich aus Fach- und Führungskräften der Unternehmen des Initiativkreises zusammensetzt, jungen Menschen Perspektiven aufzuzeigen. Auf der eigenen Hompepage des Jungen Initiativkreises Ruhr gibt es weitere Informationen.

Mich hat das Programm vorangebracht – und darin bestärkt, nach meinem Studium für den Job im Ruhrgebiet zu bleiben. Mentee Esra Girkin
Michael Müller (31) ist Account Manager bei Materna Information & Communications SE und Mitglied im Jungen Initiativkreis Ruhr.

Michael, wie stellt sich der Junge Initiativkreis Ruhr das Mentorenprogramm 2.0 vor?
Aktuell beschäftigen wir uns in einer Arbeitsgruppe mit der Fortführung des Programms. Wir möchten in 2022 eine zweite Runde auflegen, mutmaßlich im März oder April – also ein bisschen eher als in diesem Jahr – starten und uns für das Recruiting der Mentees noch stärker mit den Hochschulen vernetzen. Das Kick-off-Event soll, anders als bei der Premiere im Mai, in Präsenz stattfinden, sofern die Pandemie-Lage es zulässt. Das erleichtert das erste Kennenlernen und sorgt von Anfang an für ein stärkeres Wir-Gefühl. Schon jetzt steht jedenfalls fest: Der Junge Initiativkreis Ruhr freut sich auf die zweite Runde!

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