Interviews

„Mit dem Startup Guide Germany wollen wir für Transparenz außerhalb der Region sorgen“


23. April 2021

Johannes Franke ist seit 2011 bei der Duisburger Hafen AG beschäftigt und nach verschiedenen Stationen, insbesondere im Bereich Unternehmensentwicklung, nun für die Startup-Initiative startport verantwortlich. (Foto: startport)

Der Launch des Startup Guide Germany findet am 29. April statt. Im Interview erklärt Johannes Franke, Gründungsmitglied im Jungen Initiativkreis Ruhr, warum startport das Projekt unterstützt und was das Ziel der Publikation ist.

Der Startup Guide Germany stellt Gründerinnen und Gründer vor, deren Innovationen und Geschäftsideen weltweite Probleme angehen und herausragende Veränderungen in sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Bereichen vorantreiben. Im Fokus liegen dabei die Startup-Szenen in Berlin, Hamburg, dem Frankfurt-Rhein-Main-Gebiet sowie dem Ruhrgebiet. Die Gründerallianz Ruhr unterstützt das Projekt.

Der Launch des Guides findet im Rahmen eines digitalen Events am Donnerstag, 29. April, statt. Britta Dombrowe, Programme Lead Startup Activities bei der Initiativkreis Ruhr GmbH, und Johannes Franke, Startup Management & Events bei startport und Mitglied im Jungen Initiativkreis Ruhr, geben bei der Veranstaltung Einblicke in das Startup-Ökosystem. Wir haben mit Johannes Franke über Ziele des Projekts gesprochen.

Warum hat sich startport dazu entschieden, das Projekt „Startup Guide Germany“ zu unterstützen?
Wir sind der Meinung, dass in einem Guide über die Startup-Ökosysteme in Deutschland das Ruhrgebiet nicht fehlen darf. Das Ruhrgebiet hat sich in den vergangenen Jahren äußerst positiv entwickelt, was die Anzahl von Gründungen – insbesondere von B2B-Startups – angeht. Darüber hinaus sind viele Initiativen entstanden, die Startups fördern und Transparenz in das Ökosystem bringen. Mit dem Startup Guide Germany wollen wir auch für Transparenz außerhalb der Region sorgen und die Initiativen in der Region, dazu zählt natürlich auch startport, sowie spannende Startups vorstellen.

Was sind die Key Learnings aus dem Projekt?
Wir setzen hier bewusst auf den Startup Guide Germany als Buch bzw. gedruckte Version. Die vorherigen Guides aus der Schweiz bzw. Tokio haben uns überzeugt, dass der Startup Guide eine hochwertige Publikation ist. Wir freuen uns bereits, den Startup Guide Germany bei uns im Co-Working-Office auszulegen und unseren Partnern zukommen zu lassen.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus und warum sollten Gründerinnen und Gründer beim startport-Programm mitmachen?
Wir als startport sind ja quasi selbst ein Startup, welches in einen großen Konzern, der duisport-Gruppe, integriert ist. startport zeichnet sich daher durch flache Hierarchien und agile Strukturen aus, dabei genießen wir aber den Vorteil, in den Konzern eingebettet zu sein, und können auf viel Unterstützung durch die Kolleginnen und Kollegen bei duisport bauen. Die Arbeit mit den Startups macht wahnsinnig Spaß und ist sehr abwechslungsreich. Mein Hauptfokus liegt in der Betreuung unserer Partner sowie die Konzeptionierung und Organisation von Events. Der Schwerpunkt unseres Programmes liegt darin, Startups mit unseren Partnern und den Unternehmen in der Region zu vernetzen mit dem Ziel, Pilotprojekte zu initiieren. Zudem bieten wir den Startups über Financial Network Zugang zu namhaften Venture Capital Fonds, wie Freigeist, IDinvest Partners oder Earlybird. Unser Fokus und unsere Expertise liegen dabei auf der Logistik und Supply Chain.

Mit dem Startup Guide Germany wollen wir auch für Transparenz außerhalb der Region sorgen und die Initiativen in der Region, dazu zählt natürlich auch startport, sowie spannende Startups vorstellen.

Du lebst und arbeitest im Ruhrgebiet, bist ein Experte in Sachen Startup-Support und Mitglied der ersten Stunde im Jungen Initiativkreis Ruhr. Hand aufs Herz: Hast du jemals überlegt, in eine andere Metropole zu ziehen?
Die Startup-Expertise musste ich mir erstmal „on the Job“ erarbeiten. Ich bin aufgrund meines Studiums sowie der vielen Jahre, die ich in der Unternehmensentwicklung von duisport gearbeitet habe, ein 100-prozentiger Logistikexperte. Was mich darüber hinaus schon immer begeistert hat, sind Innovationen. Mit der Initiative startport kann ich meine Expertise mit meiner Leidenschaft verknüpfen und das bei einem Unternehmen in meiner Heimatregion. Für mich eine „Win-Win-Win-Situation“ und kein Anlass, das Ruhrgebiet zu verlassen.

Was macht den Jungen Initiativkreis deiner Meinung nach aus?
Die Mitglieder des Jungen Initiativkreises vereint die tiefe Verwurzelung im Ruhrgebiet. Die meisten von uns sind nach dem Studium in der Region geblieben und haben nicht das Weite gesucht, weil wir hier nicht nur einen Job gefunden haben, sondern auch die Region für sehr lebenswert halten. Mit unseren Formaten wie der what if und Impulsen wie dem bald startenden Mentorenprogramm wollen wir nach außen transportieren, dass das Ruhrgebiet einiges zu bieten hat – und uns damit für das Ruhrgebiet stark machen.
 

Was wünschst du dir für dich persönlich und die Region in zehn Jahren?
Ich hoffe, dass die verschiedenen Impulse zur Belebung des Startup-Ökosystems Früchte tragen und die Region der weltweite Hot-Spot für B2B-Startups wird. Denn aus den Startups können sich irgendwann auch große Unternehmen entwickeln, die wichtige Arbeitgeber in der Region werden können. Das Ruhrgebiet muss eine Schwarmstadt werden und an Attraktivität gewinnen, so dass junge Leute in die Region ziehen und die Hochschulabsolventen auch hierbleiben. Dann kann man von einem erfolgreichen Strukturwandel sprechen. Wenn ich als Teil von startport und durch meiner Mitarbeit im Jungen Initiativkreis hierfür wichtige Grundsteine legen kann, kann ich hoffentlich in zehn Jahren hierauf stolz zurückblicken.

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