Berichte
Paralympics-Star begeistert Jugendliche im TalentCamp Ruhr
26. August 2019




Das Treffen mit Leichtathlet David Behre im Bochumer Olympiastützpunkt der TV Wattenscheid 01 war ein Höhepunkt im TalentCamp Ruhr 2019.
Aus David Behres Mund hört sich glaubhaft an, was eigentlich nicht sein kann: Er wolle seine Beine inzwischen gar nicht mehr haben. „Ohne diesen Unfall wäre ich wohl nie ein erfolgreicher Sportler geworden“, sagt er. Die Teilnehmer des TalentCamps Ruhr, 40 Jungen und Mädchen aus der Region, lauschen der bewegenden Geschichte des Leichtathletik-Stars. Sein tragischer Unfall geschah wenige Tage vor seinem 21. Geburtstag: Obwohl die Bahnschranken geöffnet waren, wurde Behre in seiner Geburtsstadt Moers von einem Zug erfasst und Stunden später von einer Passantin entdeckt. Im Krankenhaus mussten seine beiden Unterschenkel amputiert werden. Dass er heute noch lebt, sei laut den Ärzten ein medizinisches Wunder. Sein Aufenthalt im Krankenhaus dauerte drei Monate. In dieser Zeit schöpft Behre neuen Mut und beschließt, nicht aufzugeben. Mit Erfolg: Heute liegt seine persönliche Sprint-Bestzeit auf der 100-Meter-Strecke bei 11,23 Sekunden. Bei den Paralympischen Spielen 2016 gewann er Gold, Silber und Bronze. Seine Goldmedaille hat er in den Bochumer Olympiastützpunkt der TV Wattenscheid 01 mitgebracht. Sie soll ein symbolischer Ansporn sein, alles im Leben erreichen zu können, sagt der Spitzensportler.
Das Motivationstraining von David Behre kommt bei den Camp-Teilnehmern an. Insgesamt 40 Jugendliche wurden auf Empfehlung ihrer Schulen ausgewählt. Nicht gute Noten waren ausschlaggebend, sondern Eigeninitiative und Engagement. Ein bunter Haufen quer durch alle Schulformen und sozialen Schichten – so beschreibt Camp-Leiterin Larissa Närdemann von der TalentMetropole Ruhr, Leitprojekt Bildung des Initiativkreises Ruhr, die Gruppe. Sie begleitet mit einem 13-köpfigen Betreuerteam die Kinder zehn Tage lang. Das TalentCamp im Tagungsort Haus Heege in Gelsenkirchen ist für alle Kinder kostenlos. Geschlafen wird in der Jugendherberge, gegessen in der benachbarten Westfälischen Hochschule. Hauptförderer sind die RAG-Stiftung und die Deutsche BP Stiftung. Weitere Partner sind die Westfälische Hochschule, das Akademische Förderungswerk (AKAFÖ) und die Stiftung Schalke hilft!. In unterschiedlichen Workshops sollen die Jugendlichen an ihren Talenten feilen.
David Behre, der von der BP Europa SE als ein Vorbild und Motivation für andere unterstützt wird, begrüßt die Idee des Ferienprojekts. „Wer an seinen Stärken arbeitet, ist immer auf dem richtigen Weg.“ Er selbst habe so großen sportlichen Erfolg, weil er sein Handicap akzeptiert und in eine Stärke verwandelt hat. Für eine der Camp-Teilnehmerinnen steht deshalb fest:
Das Treffen mit David Behre hat mir gezeigt, dass es im Leben immer weiter vorwärts geht und man nicht aufgeben sollte.“Diyala (16) aus Essen
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