Interviews
ruhr:LAB-Programm baut Brücken zwischen den Startup-Hotspots Berlin und Ruhrgebiet
14. Mai 2020




Mit dem Programm „Building Bridges“ wollen der Initiativkreis Ruhr und weitere Partner Startups aus Berlin und dem Ruhrgebiet im ruhr:LAB vernetzen. Britta Dombrowe, Programme Lead Startup Activities bei der Initiativkreis Ruhr GmbH, spricht über die Ziele der Initiative.
Die Startup-Hotspots Berlin und Ruhrgebiet vernetzen - so lautet das Ziel von „Building Bridges“. Wie läuft das Projekt ab?
Gemeinsam mit der Berlin Factory, der Business Metropole Ruhr, dem Digital Campus Zollverein, der RAG-Stiftung und dem ruhr:HUB wollen wir Brücken in das Startup-Ökosystem Berlin bauen. Einerseits, um die Stärken des Ruhrgebiets in Berlin noch sichtbarer zu machen und andererseits, um innovativen Input von den Startups aus dem Umfeld der Factory zu bekommen. Dazu werden in einem ersten Schritt Early-Stage-Startups aus dem Bereich „Digital Health“ gesucht, die wir dann in einem zweiten Schritt mit Innovationstreibern und Unternehmen aus dem Ruhrgebiet zusammenbringen. Die ausgewählten Startups durchlaufen ein dreimonatiges Programm im ruhr:LAB im Herzen der Berlin Factory, um ihre Produkte und Visionen voranzutreiben. Eng begleitet von den Partnern der Region, bekommen die Gründer Zugang zum Wirtschafts-Ökosystem im Ruhrgebiet und passenden Unternehmen. Seit Ende April laufen die Bewerbungen für das ruhr:LAB-Programm. Die Anmeldephase läuft bis zum 22. Mai. Ab dem 15. Juni beginnt dann die Arbeit der Sieger-Teams im ruhr:LAB.
Warum liegt der Fokus auf Gründern im Bereich „Digital Health“?
Gesundheit ist ein Megatrend mit tiefgreifenden Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft – das bekommen wir alle aktuell durch die Corona-Pandemie hautnah vor Augen geführt. Die Gesundheitsbranche im Ruhrgebiet ist einer der größten Arbeitgeber und umfasst große internationale Unternehmen und mittelständische Betriebe, die Innovationen und Wachstum in den Bereichen Pharma, Biowissenschaften und Medizintechnik vorantreiben. Genau hier setzt das ruhr:LAB-Programm an.
Was macht das Ruhrgebiet auch für Startups aus anderen Branchen so attraktiv?
Firmenstarter im Ruhrgebiet profitieren von der zentralen Lage, einer engmaschigen Infrastruktur und dem großen Markt einer Region mit mehr als fünf Millionen Einwohnern. Hier arbeiten ein starker Mittelstand und viele etablierte Weltkonzerne. Mehr als 20 Prozent der Geschäftsmodelle der Startups liegen in den Bereichen Cybersecurity, Logistik und künstliche Intelligenz. Das haben auch die Erkenntnisse des Innovationsreports Ruhr gezeigt, den die RAG-Stiftung und der Bundesverband Deutsche Startups e.V. kürzlich gemeinsam veröffentlicht haben. Und auch beim Data Hub Ruhr der Gründerallianz Ruhr stellen wir fest: Die Metropole Ruhr bietet für Startups einen großen Mehrwehrt im Bereich von Energie-, Chemie-, Wasser-, Immobilien- und Gesundheitswirtschaft. Die Corona-Krise hat noch einmal gezeigt, dass diese Cluster zukunftsträchtige Schlüsselbranchen sind, die wir weiterhin stärken müssen. Diese Branchen werden auch die Themensetzung im ruhr:LAB bestimmen. Wir freuen uns deshalb auf den kreativen Austausch mit der internationalen Szene aus Berlin.
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