Interviews

„Unsere Vision liegt in der Stadt“


30. Oktober 2019

Thomas Grimm von S O NAH, Gewinner der Pitch-Competion RuhrSummit 2019.

Die S O NAH GmbH hat den Ruhr-Pitch beim RuhrSummit 2019 gewonnen. Das Startup aus Aachen setzte sich gegen 400 Mitbewerber durch. Ihre Business-Idee: Die Gründer wollen Parkplätze besser nutzbar machen. COO Thomas Grimm (30) erklärt im Interview, wie das geht und was das Unternehmen mit den 5.000 Euro Preisgeld plant, das der Initiativkreis Ruhr gesponsert hat.

Wir gratulieren Ihnen herzlich zum 1. Platz beim Ruhr-Pitch! Mit welcher Business-Idee haben Sie gewonnen?

 

Im Grunde ist es ziemlich simpel: Wir verkaufen Sensoren, wir sind Sensor-Hersteller. Momentan sind wir hauptsächlich im Parkraum-Management im B2B-Bereich aktiv. Wir bauen Parkleit-Systeme auf. Das hilft Unternehmen sehr, die etwa bei Schichtwechseln eine Überbelegung haben. Für große Werke – mit 5.000 Mitarbeitern oder mehr – macht es Sinn, ein solches System aufzubauen, weil man dadurch das Investment in den Bau weiterer Parkplätze einspart. Oft ist es nämlich so, dass nur 98 Prozent der Plätze belegt sind, aber die Mitarbeiter die freien Parkplätze nicht finden können. Im B2B-Bereich sind wir auch schon relativ erfolgreich und konnten uns in den vergangenen drei Jahren gut finanzieren.

Was wollen Sie mit Ihrem Startup erreichen?

 

Unsere Vision liegt in der Stadt. Wir haben mittlerweile auch schon viele Pilot-Projekte in Deutschland, Italien, Österreich und den Niederlanden gestartet. Wir wollen mittelfristig unsere Sensoren kostenfrei den Städten zur Verfügung stellen und am Mehrwert beteiligt werden, den wir bieten. Die Stadt kann damit effizienter den Parkraum nutzen und CO2 einsparen, denn der innerstädtische Park-Such-Verkehr kann bis zu 30 Prozent des gesamten Verkehrs ausmachen. Da können wir helfen. Die Stadt kann dann entscheiden, ob die Benutzung des Systems für die Fahrer kostenfrei ist oder ob sie für die Nutzung eine monatliche Gebühr von einigen Euro bezahlen müssen. In Aachen haben wir bereits einen ganzen Straßenzug ausgestattet. Wir wollen in Zukunft unser System – zusammen mit lokalen Partnern – den Städten als Gesamtkonzept anbieten: Wir liefern die intelligenten Daten, die sich dann in das große Ökosystem Stadt einfügen.  

Warum haben Sie beim RuhrSummit 2019 mitgemacht?

 

Wir waren vorher noch nie beim RuhrSummit, haben aber gesehen, dass das eine tolle Plattform ist, um auf sich aufmerksam zu machen. Marketing ist noch nicht unsere große Stärke und da ist der RuhrSummit eine super Gelegenheit, um sich in der Region zu vernetzen. Wir sind große Fans von NRW, wir haben unsere Firma ja auch in Aachen gegründet. Wir glauben einfach an das Potential aus der Rhein-Ruhr-Region. Und darum wollten wir beim RuhrSummit dabei sein. Dass wir am Ende gewinnen, hätten wir eigentlich nie gedacht – umso mehr freuen wir uns natürlich über den ersten Platz.

 

Wie wollen Sie die 5.000 Euro Preisgeld investieren? Gibt es da schon Ideen?

 

Wir haben ein Angebot an die Stadt Bochum: Wir würden noch einmal 5.000 Euro drauflegen und dann für 10.000 Euro smarte Sensoren in der Stadt aufbauen. Der Ball liegt jetzt also bei der Stadt Bochum.

 

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