+++ IRONMAN 70.3 findet in Duisburg statt +++
Mit einem Jahr Verspätung konnte der IRONMAN in Duisburg nachgeholt werden. Trotz heftigen Niederschlägen war die Veranstaltung ein voller Erfolg – das findet auch Oliver Munnes, der sich so seinen seinen Wunsch vom Triathlon im Ruhrgebiet erfüllen konnte. Lesen Sie sein Fazit zum Event unten auf dieser Seite.
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Wenn das Triathleten-Herz blutet
21. August 2020




Sechs Triathlon-Wettkämpfe standen für 2020 auf der Liste von Oliver Munnes, darunter auch der Ironman in Duisburg. Doch wegen der Corona-Pandemie sind alle Veranstaltungen abgesagt worden. Nun hofft der Mülheimer, der von 2016 bis 2019 Sprecher des Jungen Initiativkreises Ruhr war, auf eine Premiere in 2021 – und hält sich fit.
An diesem Sonntag wollte Oliver Munnes eigentlich alles geben: 1,9 Kilometer schwimmen, 90,1 Kilometer Radfahren, 21,1 Kilometer laufen. Und das alles entlang der malerischen Kulisse von Duisburger Regattabahn und Sechs-Seen-Platte. „Ironman und Ruhrgebiet – das klingt nach einer absoluten Traumkombination“, sagt der 37-jährige Mülheimer. Doch wegen der Corona-Pandemie findet die Ruhrgebietspremiere über die halbe Distanz des klassischen Rennens auf Hawaii (insgesamt knapp 226 Kilometer) nun nicht am 23. August statt. „Natürlich bin ich enttäuscht. 2020 sollte mein sportliches Highlight-Jahr werden. Sechs Rennen standen auf meiner Liste, alle sind abgesagt worden“, erklärt Munnes, der als Wholesale-Leiter bei der BP Europa SE arbeitet und von 2016 bis 2019 Sprecher des Jungen Initiativkreises Ruhr war. „Als Hobby-Triathlet spreche ich natürlich von einem Luxus-Problem. Aber für den Breitensport ist die aktuelle Lage dramatisch.“




2017 packte Munnes die Triathlon-Begeisterung. Seitdem trainiert er wöchentlich viele Stunden, war bei einem Spezialcamp auf Fuerteventura dabei und lief 2019 seinen ersten Ironman auf Lanzarote in der Mitteldistanz. „Ich habe knapp fünfeinhalb Stunden gebraucht und war am Ende einfach nur glücklich. Für den Wettbewerb in Duisburg hatte ich das verrückte Ziel, unter fünf Stunden zu bleiben. Das muss ich mir jetzt im nächsten Jahr einfach nochmal setzen.“ Denn dass in 2020 überhaupt noch Wettbewerbe in Deutschland stattfinden, hält er für unwahrscheinlich. Die geltenden Hygieneauflagen und Abstandsregeln für die Veranstalter seien einfach zu groß. Zwar könnten laut Munnes die gemeldeten Athleten problemlos nachverfolgt werden. Aber bei den Zuschauern sei das nahezu unmöglich.
Und eine Ironman-Premiere im Ruhrgebiet ohne Zuschauer an der Strecke will ja keiner. Weil das auch für andere Regionen gilt, werden einige Veranstalter diese Pandemie wirtschaftlich sicherlich nicht überleben.Hobby-Triathlet Oliver Munnes




Trainingstechnisch seien die vergangenen Monate herausfordernd gewesen. Von Mitte März bis Mitte Mai waren alle Hallenbäder geschlossen – und in den rund 15 Grad kalten Badesee habe es den zweifachen Familienvater in dieser Zeit auch nicht gezogen. Munnes: „Schwimmen ist ohnehin nicht meine Spezialdisziplin. Das ist mit Blick auf Corona natürlich nicht besser geworden.“ Aber beim Laufen habe er erst kürzlich seine persönliche Bestleistung eingestellt. „Beim Herzkreislauf-Solo-Run auf Zeche Zollverein Anfang August habe ich die zehn Kilometer in 38 Minuten und 33 Sekunden geschafft und mir Platz 24 gesichert. Das war ein schönes Gefühl in dieser krisengeplagten Zeit.“
Eine Emotion, die Munnes auch einem guten Freund wünscht, der 2019 seinen Job aufgegeben hat, um sich ganz auf seine Triathlon-Karriere zu konzentrieren. „Er hofft jetzt auf Wettkämpfe in Estland, Finnland oder Tschechien, die noch nicht abgesagt worden sind. Denn nur so kann er sich für den Ironman auf Hawaii im Oktober 2021 qualifizieren. Ich drücke ihm die Daumen.“ Auch der Nachholtermin für den Duisburger Ironman-Wettkampf liegt nun weit in der Zukunft. Munnes: „Am 29. August 2021 soll es losgehen. Es würde mich freuen – und alle Sportbegeisterten im Ruhrgebiet sicherlich auch.“
Nach einem Jahr Corona-bedingter Verspätung: Ziel erreicht!
Herr Munnes, herzlichen Glückwünsch zum absolvierten Triathlon! Was sind Ihre Eindrücke vom heimatlichen IRONMAN?
„Die Beine sind zwar immer noch schwer, aber trotz der Angstrengung werde ich wohl noch längere Zeit ein Grisen im Gesicht über das Erreichte haben. Die Premiere des Ruhrgebiets-IRONMAN war durch den Regen sehr anspruchsvoll aber die vielen bekannten Gesicht und die Familie auf der Strecke haben mich zu meiner persönlichen Bestleistung (4:56:19h) auf der Mitteldistanz (1.9km Schwimmen, 90km Radfahren, 21.1km Laufen) beflügelt – insbesondere bei der Laufleistung hat sich die intensive Vorbereitung der letzten 6 Monate wirklich ausgezahlt.
Das Ruhrgebiet hat mit dem Sportpark Wedau wirklich ideale Voraussetzungen, die so woanders in Deutschland nicht zu finden sind. Wir Triathleten hoffen alle, dass aus der heimatlichen Premiere des Triathlon eine feste Größe im Rennkalender des Ironman 70.3 werden wird!“
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