Interviews
Wie Udo Lindenberg das Ruhrgebiet in Likör malte
07. Dezember 2020




„Die andere Metropole“ lautet der Titel einer Sonderausstellung, die das Ruhr Museum auf Zollverein in Essen anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Regionalverbandes Ruhr kuratiert hat. Auch der Initiativkreis Ruhr stellt bis 2021 ein von Udo Lindenberg angefertigtes Likörello und eine Sonderanfertigung des TalentAward Ruhr zur Verfügung. Wir haben mit Prof. Heinrich Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums, über die Ausstellung gesprochen.




Herr Prof. Grütter, die Ausstellung „100 Jahre Ruhrgebiet. Die andere Metropole“ zeigt die unterschiedlichen Bereiche wie Infrastruktur und Mobilität, Kulturleben und Architektur sowie die sozialen und gesellschaftlichen Verhältnisse auf, die unsere Region bis heute prägen. Wie aufwändig war es, diese Ausstellung zu kuratieren?
Die Ausstellung wurde in knapp zwei Jahren vom Konzept bis zu Umsetzung realisiert. Daran beteiligt waren acht Kuratorinnen und Kuratoren, die insgesamt mehr als 1.000 Exponate von 200 Leihgeberinnen und Leihgebern ausgewählt und in Szene sowie Kontext gesetzt haben.
Der Initiativkreis Ruhr hat sein Udo Lindenberg-Likörello als Exponat zur Verfügung gestellt. Warum passt das 1,87 mal 1,67 Meter große Gemälde, das Lindenberg als seine Vision von Bottrop bezeichnet hat, Ihrer Meinung nach so gut in die Ausstellung?
Uns hat besonders die ironische Vorgehensweise des Panik-Rockers imponiert. Ebenso wissen die wenigsten, dass sich ein so renommierter und international bekannter Künstler viele visionäre Gedanken über das Ruhrgebiet und seine Innovationskraft gemacht und in Likörfarben verewigt hat.
Wir hoffen, dass wir im Januar 2021 öffnen.




Wie sieht der weitere Fahrplan mit Blick auf Corona in Ihrem Museum aus?
Wir hoffen, dass wir im Januar 2021 öffnen. Dann zeigen wir natürlich die Metropole-Ausstellung in der Kohlenwäsche auf Zollverein. Im Rahmen der dann geltenden Möglichkeiten arbeiten wir daran, die Film- und Vortragsreihe zur Ausstellung im Frühjahr 2021 zu veranstalten und die Podiumsdiskussion zur Zukunft der Metropole Ruhr am 5. Mai 2021, dem 101. Geburtstag des Regionalverbands Ruhr, stattfinden zu lassen.
Was ist die Vision für die 100 nächsten Jahre Metropole Ruhr?
Genauso erfolgreich zu sein wie die letzten 100 Jahre, die viel produktiver waren als viele meinen. Die Region hat den größten Strukturwandel von der montanindustriellen in die postindustrielle Gesellschaft erfolgreich gemeistert. Und dass das Ruhrgebiet in den kommenden hundert Jahren zur gleichen, aber anderen Größe wie vor hundert Jahren zurückkehrt. Alle Voraussetzungen wie hoher Bildungsstandard, gute Entwicklungsflächen, gute Infrastruktur und hoher Kultur- und Freizeitwert sind schon gegeben.
So beschreibt Udo Lindenberg sein 2011 erstelltes Werk:
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