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1.500 Chancen auf eine selbstbestimmte Zukunft
11. Januar 2022




„Corona hat bereits viele junge Menschen abgehängt, die ohne Orientierung und Perspektive drohen, vollends verloren zu gehen. Wir können es uns weder gesellschafts- noch sozialpolitisch und mit Blick auf den zukünftigen Fachkräftebedarf auch nicht wirtschaftlich leisten, irgendwelche Potentiale brach liegen zu lassen“, so Raphael Karrasch, Regionalleiter der gemeinnützigen JOBLINGE Initiative im Ruhrgebiet. Karrasch blickt auf erfolgreiche acht Jahre im Revier zurück, sieht die Region aber gerade jetzt vor großen Herausforderungen. In diesem Frühjahr startete mit Nico Raabe der 1.500ste Teilnehmende ins Programm. Mittlerweile ist er erfolgreich in seiner Wunschausbildung angekommen. Über 70 Prozent aller Jugendlichen, die am Programm der Initiative teilnehmen, schaffen den Sprung aus der Arbeitslosigkeit in Ausbildung oder Job – auch während der Coronapandemie.
Die Initiative JOBLINGE setzt sich im Ruhrgebiet seit über acht Jahren sehr erfolgreich für benachteiligte junge Menschen ein, die beim Start ins Berufsleben Schwierigkeiten haben. Mit der Coronapandemie ist diese Aufgabe für die gemeinnützige Initiative nicht einfacher geworden. Doch gerade in der Krise zeigt sich, wie erfolgreich das Ruhrgebiet zusammenarbeitet. Von starken Stiftungspartnern wie der RAG-Stiftung und der TalentMetropole Ruhr, über große Player aus der Industrie wie die Kötter Gruppe oder die Gelsenwasser AG – alle arbeiten bei JOBLINGE zusammen, um benachteiligten Jugendlichen eine Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft zu geben.
„Der Start ins Berufsleben ist nicht immer leicht – umso wichtiger ist es, dass Jugendliche auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf umfassend unterstützt werden. JOBLINGE zeigt eine nachweislich starke Wirkung – im Ruhrgebiet haben mittlerweile über 1.500 chancenbenachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene die so wichtige und zielgerichtete Unterstützung von JOBLINGE erhalten. Wir gratulieren herzlich zu diesem Meilenstein und sind sicher, dass die wertvolle Arbeit der Initiative ein Gewinn für die Zukunft vieler Jugendlicher sein wird,“ so Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstands der RAG-Stiftung und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der JOBLINGE gAG Ruhr. Als wichtigster Partner der JOBLINGE gAG Ruhr ist die RAG-Stiftung seit der Gründung der gemeinnützigen Aktiengesellschaft im Ruhrgebiet als Förderer mit an Bord.
Auch eine solide digitale Ausstattung ist in Corona-Zeiten unabdingbar. Gemeinsam mit dem Jobcenter Kreis Recklinghausen hat JOBLINGE ein kreisweites hybrides Bildungsprogramm aufgesetzt, das digital aber auch vor Ort Chancen während Corona ermöglichte und ermöglicht. Mit Blick auf die aktuellen Inzidenzen ist das aktueller denn je. Ein Highlight: Im Rahmen der Ausschreibung des Jobcenters Kreis Recklinghausen behalten die Teilnehmenden die technische Ausstattung nach dem Übergang in die Ausbildung, um weiter lernen zu können.
Ein Meilenstein für alle Beteiligten
Nico ist der 1.500ste Teilnehmende, dem JOBLINGE im Ruhrgebiet hilft, seinen beruflichen Weg zu finden. Nach seinem Abitur ging es für ihn zunächst ins Studium, nach dem Studienabbruch dann aber in die Arbeitslosigkeit. „Ich wollte eigentlich schon immer in die Informatik, jetzt werde ich Fachinformatiker“, sagt Nico zufrieden. Den Ausbildungsplatz konnte er sich bei JOBLINGE mit viel Eigeninitiative erarbeiten. Auch mit einem hohen Bildungsabschluss profitiert Nico von JOBLINGE. Mit seinem persönlichen Mentor hat er auf seinem Weg bei JOBLINGE seine Zukunftspläne auch kritisch hinterfragt: „Die Monate mit Nico waren für mich sehr lehrreich. Während Corona haben wir uns jede Woche zu einem Spaziergang getroffen und viel über Berufswünsche und Perspektiven diskutiert. Wir haben Alternativen besprochen, kritisch hinterfragt, wie sein Weg gerade funktioniert. Am Ende hat Nico es geschafft, genau das zu bekommen, worauf er sich am Anfang fokussiert hatte“, hält Dr. Jens Nixdorf fest, der Nico über ein halbes Jahr lang ehrenamtlich unterstützt hat.
„Das JOBLINGE-Prinzip funktioniert bundesweit,“ sagt Jens Baier, ehrenamtlicher Vorstand der JOBLINGE gAG Ruhr und Managing Director & Senior Partner der Boston Consulting Group in Düsseldorf. „Aber gerade im Ruhrgebiet zeigen wir, was gemeinsam möglich ist. Wir bringen Menschen an einen Tisch, die sich für ihre Region einsetzen wollen. Ehrenamtlich Engagierte, Stiftungen, Industrieunternehmen, alle, die Chancengleichheit gerade für benachteiligte Jugendliche schaffen wollen. Das ist etwas, was gerade im Ruhrgebiet eine wirtschaftlich stabile Zukunft schaffen wird.“