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5. Wissensgipfel Ruhr: In der Arbeitswelt hat die Zukunft schon begonnen


27. März 2019

Mehr als 250 Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung haben beim 5. Wissensgipfel Ruhr auf Einladung des Regionalverband Ruhrs (RVR), der Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet (Ruhr-IHKs) und des Initiativkreises Ruhr in der Bochumer „Rotunde“ über die „Schöne neue Arbeitswelt?!“ diskutiert. Dabei ging es im Kern um die Herausforderungen durch die Digitalisierung.
Um die Zukunft der Arbeit ging es beim 5. Wissensgipfel Ruhr. Mit dabei: Karola Geiß-Netthöfel, Direktorin des Regionalverbands Ruhr (vorne, Mitte), und Dirk Opalka, Geschäftsführer der Initiativkreis Ruhr GmbH (vorne, 3.v.l.). (Foto: RVR / Volker Wiciok)

In der „Arbeitswelt der Zukunft stecken wir schon mittendrin“, sagte die Generationenforscherin Dr. Steffi Burkhart in ihrem Impulsvortrag. Und fügte hinzu: „Mit Erfahrung meistern wir diese Zukunft nicht.“ Es wachse eine neue Generation heran, die Treiber einer Entwicklung sei, die in allen Unternehmen und Institutionen für Umwälzungen sorgen werde. Die andere Erwartungen an ihr Arbeitsumfeld, ihren Arbeitsplatz und Unternehmensabläufe habe als frühere Generationen. „Wenn sich die neue Generation in einem Unternehmen nicht wohlfühlt, dann kündigt sie – auch wenn man noch keinen neuen Job hat.“

Der globale Kampf um die besten Mitarbeiter werde immer härter. Im Jahr 2030 würden in Deutschland bis zu acht Millionen Fachkräfte fehlen. Es sei also immer wichtiger für Unternehmen, „Talente zu holen und zu entwickeln“. Im Ruhrgebiet gehe es entscheidend darum, „sich als Region bei den jungen Menschen zu bewerben“.

Den Menschen nicht aus dem Auge verlieren
Dr. Michael Schlagheck, Direktor der Katholischen Akademie „Die Wolfsburg“, plädierte dafür den Menschen zu keinem Zeitpunkt des Wandels aus dem Auge zu verlieren. Die Verantwortung müsse „der Schlüssel des Wandels“ sein.

Den Wandel „angemessen“ zu organisieren forderte auch Mark Rosendahl, Geschäftsführer der DGB-Region Emscher-Lippe. Es sei zwingend erforderlich, gerade geringer qualifizierten Arbeitnehmern durch Weiterbildung die Chance zu geben, auch in der neuen Arbeitswelt einen Platz zu finden. „Bildung ist der Schlüssel fürs Ruhrgebiet“, sagte Rosendahl.

„Wir müssen die Region mit der Wissenschaft nach vorn bringen“, sagte Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel. Sie formulierte den Anspruch, Mitarbeiter in Unternehmen oder Verwaltungen „nicht in ein System zu pressen“, das ihrer Unterschiedlichkeit nicht gerecht werde.

„Die schöne neue Arbeitswelt verlangt von uns, anders miteinander zu arbeiten“, sagte Kerstin Groß, Kompetenzfeldmanagerin bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet. Die IHK wolle diese Veränderung für ihre Mitgliedsunternehmen vorleben. Sie habe einen Veränderungsprozess mit dem Ziel gestartet, „eine neue Art des Miteinanders zu leben“.

Zukunft braucht Herkunft
Dirk Opalka, Geschäftsführer der Initiativkreis Ruhr GmbH, zitierte eine chinesische Weisheit bei seinen Schlussworten: Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. Das Ruhrgebiet müsse Windmühlen bauen, sich der Veränderung stellen. Seine Menschen hätten in der Geschichte schon oft bewiesen, „dass wir das können“. Opalka reklamierte für den Initiativkreis aber auch die Notwendigkeit für die Region, „an dem festzuhalten, was wir haben“ – beispielsweise einen starken industriellen Kern. „Denn Zukunft braucht Herkunft.“

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