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Ideenlabor diskutierte über Herausforderungen und Lösungen im Home Office
19. Mai 2020




Die große Resonanz von mehr als 100 Teilnehmenden in der digitalen Videokonferenz zeigte, welcher Diskussionsbedarf zu diesem Thema besteht. Den wissenschaftlichen Auftakt machten Prof. Dr. Uta Wilkens vom IAW mit einem Einblick zu „Home Office und betriebliche Resilienz“ und Prof. Dr. Annette Kluge, Lehrstuhlinhaberin Wirtschaftspsychologie, mit einer Annäherung an die Antwort auf die Frage, wovon erfolgreiche Führung in der Corona-Situation abhängt.
Im Zuge der Corona-Pandemie haben sich viele Beschäftigte mit digitalen Arbeitsformen vertraut gemacht und möchten die neuen Gewohnheiten auch nach der Krise beibehalten: Prof. Wilkens verwies auf eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Mailanbieter Web.de und GMX. Demnach möchte fast jeder dritte Arbeitnehmer (29 Prozent) langfristig weiter im Home Office arbeiten. Insgesamt wollen 64 Prozent der Befragten laut der Studie bei Fortdauern der Krise und entsprechender Beschränkungen auch stärker digitale Kommunikation nutzen. Zum Beispiel wünschen 40 Prozent der Befragten den Versand von Briefpost per E-Mail.
Unter Krisenbedingungen seien Varianten von Home Office entstanden, die die Widerstandskraft (Resilienz) fördern, so Prof. Wilkens. Dafür sei ein ausgesprochenes Organisationsverständnis nötig. Nicht alle derzeit praktizierten Formen von Home Office erschienen indes zukunftsfähig. Sie seien teilweise organisatorisch und partizipativ unausgewogen und eher eine Begleiterscheinung als eine Lösung für die Krise. Außerdem stellt die Distanz zum Personal Führungsverantwortliche vor besondere Herausforderungen.
In digital zusammenarbeitenden Gruppen spielt Vertrauen nach Darstellung von Prof. Kluge eine größere Rolle für die Teamleistung. Vor allem, wenn in mehreren virtuellen Teams gearbeitet werde, könne der Überblick verloren gehen. Es gebe eine erhöhte Unsicherheit bei Kommunikationsstille und -fehlern. Mitarbeiter fürchteten, an Bedeutung zu verlieren, wenn sie außer „Sichtweite“ seien. Geteilte Führung mache Teams dann erfolgreich, wenn sie Selbstmanagement und -organisation aufwiesen.
Um den wissenschaftlichen Einblick mit der Praxis zu verknüpfen, kamen im Ideenlabor auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Praxis in fünf Kurzinterviews zu Wort: Marcus Müller und Dr. Christian Riese von der Krankenversicherung Viactiv, André Litim als Geschäftsführer der Litim Lohndreherei und Fräserei GmbH, Joseph Greve von thyssenkrupp Elevator, Kurt Ohlert und Dr. Inga Molenda vom Verkehrsverband Rhein-Ruhr (VRR) sowie Wilhelm Stock von RWE Power berichteten aus ihren Führungsbereichen über Herausforderungen und Lösungen in der digitalen Führung. Um einen intensiven Austausch zu ermöglichen, wurden die Teilnehmer in sechs digitalen Themenräumen unterteilt, in denen in Kleingruppen diskutiert und Erfahrungen geteilt werden konnten.
Damit war das erste Ideenlabor digital aus Sicht der Veranstalter ein „voller Erfolg“.
Ein ausführliches Interview mit Joseph Greve von thyssenkrupp zum Thema finden Sie hier.
Mehr zu den bisherigen Ideenlaboren finden Sie hier.