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Interview: Der Impact Hub Ruhr macht ungewöhnliche Partnerschaften möglich
11. April 2018




Worum geht es beim Impact Hub Ruhr?
Der Impact Hub Ruhr ist Teil eines weltweiten Netzwerks und setzt sich für Innovationen und nachhaltiges Unternehmertum ein. Wir sind unter anderem ein Coworking Space: Hier können Freelancer, Gründer oder Angestellte hinkommen, um zu arbeiten. Außerdem ist der Impact Hub Ruhr ein Ort, den man für Veranstaltungen, Meetings und Workshops mieten kann. Wir verstehen uns als Dienstleister und bieten Programme für Unternehmen an, die Themen wie Innovation, Nachwuchskräfteförderung oder Talentmanagement umfassen. Kurzum: Wir sehen den Impact Hub als ein Innovationslabor. Einen Ort, an dem Projekte möglich gemacht werden, wo Leute zusammen an neuen Ideen arbeiten, sich ausprobieren und dadurch etwas Neues schaffen, was der Region weiteren Antrieb gibt.
Warum habt ihr euch für den Standort Essen entschieden?
Grundsätzlich sind wir als Impact Hub Ruhr für das gesamte Ruhrgebiet angetreten – als erster Impact Hub, der eine Lizenz für eine gesamte Region erhalten hat. Wir wollten uns deshalb in der Mitte des Ruhrgebiets ansiedeln und gut erreichbar sein. Da fiel die Wahl auf Essen. Die Gespräche mit dem Haus der Technik liefen so gut, dass wir uns hier, direkt gegenüber dem Hauptbahnhof, niederlassen konnten.
Wie wird euer Angebot angenommen?
Wir sind in der Anfangsphase und müssen natürlich noch bekannter werden. Aber nach einem dreiviertel Jahr können wir sagen: Wir sind zufrieden und möchten auch weiterhin hart daran arbeiten, Co-Worker für unsere Community zu gewinnen, neue Projekte zu starten und Unternehmen zu finden, die mit uns an einem Strang ziehen und neue Wege gehen wollen.
Wie fördert ihr das Miteinander im Impact Hub Ruhr?
Unter anderem mit Community-Events wie dem „Sexy Salad“, der jeden Mittwoch stattfindet. Die Teilnehmer kommen dann beim gemeinsamen Schnippeln der Zutaten ins Gespräch, essen zusammen und tauschen sich aus. Jeden zweiten Freitag findet das Netzwerkformat „Bier nach vier“ statt. Außerdem gibt es unseren Skillshare Lunch, eine kleine Weiterbildung in der Mittagspause. Hier informieren Experten über bestimmte Themen wie Selbstorganisation, Blog-Content oder Social-Media-Strategie. Und natürlich kuratieren wir unsere Community auch: Wenn jemand zu uns kommt und nach einem Webdesigner sucht, vernetzen wir – unter anderem auch über eine digitale Plattform.
Wo steht das Ruhrgebiet in Sachen Startups eurer Meinung nach?
Wir sind nun seit zwei Jahren in der Szene unterwegs, und allein in dieser kurzen Zeit hat sich im Ruhrgebiet schon unglaublich viel getan. Dadurch, dass die Szene hier noch nicht riesig ist, kann man sich schnell und gut vernetzen – etwa auf den zahlreichen Startup-Veranstaltungen. Wenn man die Region mit Berlin oder anderen Metropolen in Deutschland vergleicht, müssen wir aber noch ein bisschen aufholen.
Für welchen Bereich gilt das besonders?
Bei den Fördermöglichkeiten für Startups besteht noch Nachholbedarf. In Richtung Digitalisierung wird gerade viel getan. Dort gibt es bereits zahlreiche Fördertöpfe, von denen junge Gründer profitieren können. Allerdings richtet sich das Angebot oft nur an Startups aus einer speziellen Branche. Vor allem beim Thema Social Entrepreneurship ist die finanzielle Förderung noch ausbaufähig. Hier braucht es zeitnah auch Fördertöpfe.
Wie wichtig sind Initiativen wie die Gründerallianz Ruhr für die Region?
Sehr wichtig. Es gibt im Ruhrgebiet viele große Konzerne und noch mehr Mittelständler. Deshalb ist es wichtig, die nachfolgende Generation – also vor allem Startups, die mit neuen Ideen und Visionen in die Region kommen – mit der Wirtschaftsszene zu vernetzen. Das Ziel sollte lauten, dass Startups und Unternehmen gemeinsame Sachen machen und neue Ideen für das Ruhrgebiet entwickeln und umsetzen.
Welche regionalen Veranstaltungsformate in Sachen Startups sind euch im Kopf geblieben?
Der RuhrSummit 2017, der in Kombination mit dem Impact Summit stattgefunden hat, war einfach spannend. Es war toll, selbst ein Teil davon zu sein und zu erleben, wie sich die gesamte Startup-Szene Deutschlands in Dortmund trifft. Die Teilnehmer durften sich über interessante Themen, Workshops und Panels sowie tolle Speaker freuen. Solche Formate sind der richtige Schritt, um das Ruhrgebiet künftig zu einem echten Startup-Hotspot zu machen. Das gilt auch für koks.digital – der Konferenz für digitales Marketing, die ja bereits im April wieder stattfindet. Bei den FuckupNights ist es toll, die Szene mal von einer anderen Seite zu betrachten. Denn auch das Scheitern gehört zum Gründen dazu, daraus kann man viel lernen und Hoffnung schöpfen. Und dann waren da natürlich unsere eigenen Veranstaltungen. Vor allem die beiden Hackathons im Oktober mit den Themen Digitalisierung der Bildung und Klimaschutz im urbanen Raum waren unglaublich spannend und erfolgreich – sowohl für uns als auch für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie unsere Partner.
Was ist euer Plan?
Seit Anfang März haben wir hier im Haus der Technik einen weiteren knapp 150 Quadratmeter großen Raum, der frisch renoviert ist und für interne und externe Workshops und Veranstaltungen sowie Coworking zur Verfügung steht. Im Herbst kommt dann ein weiterer Abschnitt hinzu, so dass wir dort auf insgesamt 450 Quadratmetern mehrere Workshop- und Meetingräume, eine große Küche sowie einen Raum für Veranstaltungen bespielen können. Und es gibt eine Kegelbahn. Die renovierten Räume, in denen wir seit 2017 arbeiten, sollen in Teambüros umgewandelt werden. Das Ziel ist klar: Wir möchten ungewöhnliche Partnerschaften möglich machen, egal ob unter Gründern oder zwischen Unternehmen und Startups.
Es läuft im Ruhrgebiet, weil…
… die Community hier zusammenhält und gemeinsam an neuen Ideen für die Region arbeitet.
Weitere Informationen zum Impact Hub Ruhr gibt es hier.