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Interview: Stiftung TalentMetropole Ruhr zu einem Vorbild in der Region machen


18. November 2017

Dr. Britta L. Schröder hat zum 1. November 2017 in der Stiftung TalentMetropole Ruhr gGmbH ihre Arbeit als Geschäftsführerin aufgenommen. Unter dem Dach der TalentMetropole Ruhr (TMR) bündelt der Initiativkreis Ruhr die breite Palette seiner Bildungsaktivitäten. Im Interview spricht die 48-Jährige über ihre Aufgaben und Ziele, die Nachwuchsförderung im Ruhrgebiet und die Pläne für 2018.
Dr. Britta L. Schröder ist seit dem 1. November 2017 Geschäftsführerin der Stiftung TalentMetropole Ruhr gGmbH. (Foto: Initiativkreis Ruhr)

Frau Dr. Schröder, was sind Ihre Aufgaben als neue Geschäftsführerin der Stiftung TalentMetropole Ruhr gGmbH?
Mein Ziel ist es, die Stiftung TalentMetropole Ruhr zu einem Vorbild in der Region und darüber hinaus zu machen. Schon jetzt ist die TalentMetropole Ruhr zu einer echten Bildungsklammer für die Region geworden, die jungen Menschen ganz konkrete Angebote macht. Das Team der TMR hat in kürzester Zeit großartige Aufbauarbeit geleistet, auch dank starker Premiumpartner wie der Westfälischen Hochschule und Unternehmen aus dem Initiativkreis Ruhr. In ihren Projekten arbeitet die TMR mittlerweile mit rund 300 Partnern zusammen. Das ist ein Netzwerk aus Unternehmen, Hochschulen, Schulen, Kammern und anderen Institutionen, das seinesgleichen sucht.

Die neue Aufstellung als Stiftung in der Rechtsform einer als gemeinnützig anerkannten Gesellschaft macht es jetzt möglich, neue Fördermittel auf breiter Front zu generieren. Hier liegt meine besondere Aufgabe: weitere Unterstützer und zusätzliche Geldmittel für die Bildungsaktivitäten zu erschließen. Ich möchte zum Beispiel auch Unternehmen außerhalb des Initiativkreises als Partner für die Stiftung TMR gewinnen. Sie kann nun Spenden annehmen und diese Spenden steuerbegünstigend bescheinigen. Außerdem kann sie Mittel von anderen gemeinnützigen Organisationen einfacher als bisher verwenden. Die Botschaft lautet: Die Stiftung TMR ist für alle Unterstützer und potenzielle Geldgeber offen. Gemeinsam mit uns können sie einen Beitrag dazu leisten, jungen Menschen die Türen zu Bildung und Qualifikation unabhängig von deren Herkunft zu öffnen.

Warum sind Sie die Richtige für diese Aufgabe?
In meiner vorherigen Tätigkeit als Geschäftsführerin der Bürgerstiftung Düsseldorf habe ich bereits umfassende Erfahrung im Aufbau von Stiftungen und in der Akquisition von Mitteln gesammelt. Natürlich stehen wir mit der Stiftung TMR im Fundraising, also der Erschließung neuer Fördertöpfe, nicht alleine da. Es gibt viele gute Aktivitäten. Und potenzielle Geldgeber zum Beispiel aus der Wirtschaft schauen sich genau an, in welchen Projekten sie sich im Zuge ihrer gesellschaftlichen Verantwortung engagieren. Hier muss ich Überzeugungsarbeit leisten und deutlich machen, dass es der Wirtschaft unmittelbar zugutekommt, wenn wir die Fachkräftebasis durch intelligente Talentförderung stärken. Hier schlummert im Ruhrgebiet noch großes Potenzial, und wir können es gemeinsam zu einem Vorbild für andere Regionen machen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das gelingen wird.

Wo steht das Ruhrgebiet in Sachen Bildung?
Wir wissen: Im Ruhrgebiet leben viele junge Menschen mit ganz individuellen Talenten. Aber zu wenigen dieser jungen Menschen wird die Möglichkeit gegeben, ihre Begabungen auch zu entfalten. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Oft sind es mangelnde Sprachkenntnisse, fehlende Unterstützung oder schlichtweg finanzielle Not der Eltern. Vielen Jugendlichen fehlt es an Orientierung, sie gehen insbesondere an den Bildungsübergängen verloren, zum Beispiel von der Grund- in die weiterführende Schule oder bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Und da kommt die Stiftung TMR ins Spiel?
Ja, genau hier setzt die Stiftung TMR mit ihren aufeinander aufbauenden Angeboten an. Sie ist Plattform für alle Bildungsprojekte der Region, setzt 14 eigene Projekte um, lässt die jungen Talente und deren Förderer sichtbar werden und initiiert neue Kooperationen unter verschiedensten Partnern. Sie ist  das Netzwerk, das Akteure zusammenbringt und den Austausch fördert. Die TalentTage Ruhr als unsere jährliche, bundesweit einzigartige Leistungsschau der Bildung sind der beste Beweis dafür, dass es viele innovative Bildungsprojekte in der Region gibt. Mit dem TalentAward Ruhr rücken wir Menschen ins Rampenlicht, die sich ganz besonders für die Talentförderung einsetzen. Diese Talentförderer sind die wahren Goldschürfer der Region. Und dieses Netzwerk wollen wir weiter ausbauen – weil insbesondere das Ruhrgebiet auf junge, gut ausgebildete Talente angewiesen ist.

Was kommt im Jahr 2018 neu hinzu?
Unsere Projekt-Pipeline ist bereits prall gefüllt. Ich freue mich ganz besonders auf den 1. Fachkongress „ZukunftsBildung Ruhr 2018“, den wir als Stiftung gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr und RuhrFutur initiieren. Das sind zwei ganz wichtige Partner. Unsere gemeinsame zweitägige Veranstaltung im September soll der Bildungsregion Ruhr noch mehr Schubkraft verleihen. Ziel ist es, Herausforderungen zu benennen und verbindliche Vereinbarungen zu treffen. Es ist erst einmal gut miteinander zu reden. Noch besser ist es, dann auch gemeinsam anzupacken und Ergebnisse zu liefern. Die teilnehmenden Bildungsakteure sollen sich deshalb nicht nur mit einzelnen Themen und Fragestellungen beschäftigen, sondern auch für konkrete Projekte zusammenschließen und diese dann umsetzen. Der neue Kongress ist Teil der TalentTage Ruhr, die vom 19. bis 29. September 2018 stattfinden werden. Kurzum: Auch im kommenden Jahr wird die TMR tatkräftig daran mitarbeiten, dass Ruhrgebiet als echte Talent-Region zu profilieren.

Weitere Informationen zum Bildungsleitprojekt des Initiativkreises Ruhr finden Sie hier

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